Mehrere Dutzend Studentinnen und Studenten demonstrierten am Donnerstag in Köln. Aufgerufen hatten die Studierendenvertretungen von Uni und TH.
Protest der Studierenden in KölnMehr Mitsprache und sozialere Bedingungen an den Unis gefordert

Asta-Demonstration zur Hochschulgesetz-Novelle vor dem Campus Süd der TH Köln.
Copyright: Diana Haß
„Kapitalismus raus aus den Unis“, skandieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des überschaubaren Demonstrationszuges, als sie gegen Mittag vor dem Campus Südstadt der TH Köln eintreffen. Sowohl der Allgemeine Studentenausschuss (Asta) der Uni Köln als auch der Technischen Hochschule Köln hatten zum Protest aufgerufen. Hintergrund: die aktuelle Diskussion um eine Novellierung des Hochschulgesetzes in NRW.
„Nur über ein geleaktes Eckpunktepapier haben wir überhaupt erfahren, dass es Gespräche zu einem neuen Hochschulgesetz gibt“, hatte Luca-Marie Heinrich vom Asta-Vorstand der Uni Köln am Morgen bei einer Kundgebung auf dem Albertus-Magnus-Platz gesagt. Das Hochschulgesetz gehe jedoch alle etwas an. „Dort werden die Bedingungen festgeschrieben, unter welchen wir studieren sollen“, so Heinrich, „Wir wollen mitreden, mitbestimmen über unsere Studienbedingungen und die Ausrichtung der Hochschulen.“
Wir wollen mitreden, mitbestimmen über unsere Studienbedingungen und die Ausrichtung der Hochschulen.
Wichtig ist den Studierenden, dass die Hochschulen unabhängig von der Wirtschaft bleiben. Sie sollen offen und demokratisch sein und sich als „Werkstätte für gesellschaftlichen Fortschritt“ verstehen. Weitere Forderungen sind eine Abschaffung der Studiengebühren, eine unbegrenzte Anzahl an Klausurversuchen, kostenlose Sprachkurse für internationale Studierende und mehr Personal für eine reformierte Studieneingangsphase.
Studierenden geht es finanziell schlecht
„Die Pläne der Landesregierung sind vor dem Hintergrund zu betrachten, dass die Studierendenzahlen in den letzten Jahren massiv rückläufig sind. Das ist kein Wunder: Die finanzielle Lage der Studierenden war noch nie gut und hat sich in den letzten Jahren weiter verschlechtert“, urteilt Heinrich. Dass der erste Protest nicht von starkem Zulauf geprägt war, entmutigte die Veranstalter nicht. „Der Auftakt war besser besucht als die Abschluss-Kundgebung an der TH“, sagt Timo Giebel vom Asta der TH. Studentischer Protest, ist seiner Meinung nach, „stark eingeschlafen“ in den vergangenen Jahren. Das soll sich ändern.