Großreinemachen an deutschen Flussufern. An 27 Flüssen sammeln Freiwillige am Samstag, 9. September, den Müll auf. Das passiert in Köln.
Rhine Cleanup in KölnGroßes gemeinsames Müllsammeln findet am 9. September statt

Rhine Cleanup 2019
Copyright: Krake e.V., Jan Odenthal
„Es wird auf jeden Fall genug Müll für alle da sein“, sagt Christian Stock, Gründer der Kölner Rhein-Aufräum-Kommandoeinheit, besser bekannt als K.R.A.K.E.. Der Verein, der sich als „Deutschlands größte Müllsammelgruppe“ bezeichnet, sieht dem größten Ereignis des Müll-Sammel-Jahres entgegen. Am Samstag, 9. September, findet der internationale „Rhine Cleanup Day“ statt.
Vor fünf Jahren hat Joachim Umbach den Aktionstag ins Leben gerufen. „Inzwischen wird längst nicht mehr nur am Rheinufer gesammelt, sondern an insgesamt 27 Flüssen in Deutschland und im angrenzenden Ausland“, sagt Umbach. Der Aktivist spricht von einer Erfolgsstory.

Christian Stock, Joachim Umbach, Jan Odenthal und Franz Roling (v.l.) rufen zum Rhine Cleanup auf.
Copyright: Diana Haß
Und er stellt klar: „Die K.R.A.K.E. ist ein Leuchtturm unter den rund 700 Gruppen, die mitmachen.“ Beim Müllsammeln am Rhein und anderswo an Flussufern geht es darum, die Unmengen an Plastikmüll zu reduzieren, die durch die Weltmeere wabern. „Unsere Intention ist, dafür zu sorgen, dass der Müll vom Ufer gar nicht erst in den Fluss kommt“, sagt Umbach.
„Rhine Cleanup ist unser Highlight“, unterstreicht Stock, dessen Verein das ganze Jahr über dem Müll im und am Fluss zu Leibe rückt. Immer wieder gibt es Aktionen. Ein besonderes Augenmerk legt die K.R.A.K.E. auf die E-Scooter, die in den Rhein geworfen werden.
Zahl der E-Scooter im Fluss wird weniger
Durch die Abstellverbote am Rheinufer und auf den Brücken hat sich laut Stock die Zahl der E-Scooter im Fluss deutlich verringert. In diesem Jahr habe man nur neun Roller unter der Hohenzollernbrücke geborgen. Vor zwei Jahren seien es an derselben Stelle noch 39 gewesen. Gut ist das noch lange nicht.
Was allerdings gut ist, ist die Unterstützung, die K.R.A.K.E. in Köln erfährt. Hunderte von Helferinnen und Helfer beteiligen sich seit der Gründung vor fünf Jahren am gemeinsamen Müllsammeln. Besonders groß ist die Unterstützung am jährlichen Rhine-Cleanup-Tag. „Mehr als 400 waren im vergangenen Jahr trotz Regens dabei“, sagt Stock. Er und seine Vorstandskollegen hoffen auf eine noch wesentlich größere Beteiligung in diesem Jahr. „Vierstellig vielleicht sogar.“
Zwei Aktionen am 9. September
Wer am 9. September mitsammeln möchte, hat dazu an den Poller Wiesen und/oder am Niehler Rheinufer Gelegenheit. Die Aktion an den Poller Wiesen läuft von 10 bis 13.30 Uhr. Treffpunkt ist an der Südbrücke. In Niehl wird gemeinsam von 15 bis 18.30 Uhr gesammelt. Treffpunkt ist das südliche Ende des Cranachwäldchens.
Mülltüten und Handschuhe werden für alle gestellt. Gegen eine Pfandgebühr von 15 Euro können Greifzangen, solange der Vorrat reicht, ausgeliehen werden. Die Abfallwirtschaftsbetriebe unterstützen. Sponsoren wie Gaffel, Rewe oder die Bäckerei Heinemann sorgen beim Rhine Cleanup für Trinken und Essen.
„An dem Tag ist eine Menge los in Köln“, stellt Stock fest. Wegen der Veranstaltung „Jeck im Sunnesching“ wird dieses Mal nicht am Deutzer Ufer gesammelt. Der Besuch des Konzerts von AnnenMayKantereit im Rheinenergie-Stadion dürfte mit dem Müllsammeln zu koordinieren sein.
Fundstück des Tages wird prämiert
Wer das originellste Stück beim Müllsammeln findet, kann mit einem Preis rechnen. Sponsor Pixum, der auch eine Fotobox an den Poller Wiesen aufstellt, wird ein Fotobuch spenden. Über das originellste Stück wird bei Instagram abgestimmt. Vor zwei Jahren war es laut Stock ein „Urnendeckel“.