Tragischer Unfalltod in Köln-Rondorf87-Jähriger von Paketbote überrollt – Gericht urteilt

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Akten liegen vor einem Prozess in einem Landgericht auf dem Tisch.

Akten liegen vor einem Prozess in einem Landgericht auf dem Tisch.

Am Freitag stand der Fahrer des Transporters, ein 45 Jahre alter Paketauslieferer, wegen fahrlässiger Tötung vor dem Amtsgericht.

Tragischer Unfalltod: Beim Überqueren der Westerwaldstraße in Rondorf passierte ein Senior (87) einen Pakettransporter an dessen Heck, als dieser plötzlich zurücksetzte. Das spätere Opfer hob laut Zeugen noch die Hände und schlug gegen das Heck des Mercedes Sprinters, wurde aber dennoch umgefahren. Der 87-Jährige erlag wenige Tage später seinen schweren Kopfverletzungen in einem Krankenhaus.

Am Freitag stand nun der Fahrer des Transporters, ein 45 Jahre alter Paketauslieferer, wegen fahrlässiger Tötung vor dem Amtsgericht. Der Mann wurde nach rund zweieinhalbstündiger Verhandlung zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu je 30 Euro verurteilt.

Die Amtsrichterin wertete strafschärfend „das grobe Ausmaß der Pflichtverletzung“ des Angeklagten im Straßenverkehr. Der 45-Jährige hatte eingeräumt, dass er beim zurücksetzen seines Fahrzeugs lediglich in den linken Außenspiegel geschaut habe, statt die Rückfahr-Kamera des Fahrzeugs zu nutzen.

„Umgekippt wie ein Baum“

Hätte der Fahrer dies getan, zeigte sich ein Verkehrssachverständiger überzeugt, er hätte den Senior hinter seinem Fahrzeug bemerken müssen. Laut Anklage war der 45-jährige Paketzulsteller mit seinem Merceds Sprinter am Morgen des 25. November 2022 zum Ausliefern in der Westerwaldstraße unterwegs.

Als er bemerkt habe, dass er sein Ziel bereits passiert hatte, sei der Angeklagte auf der Gegenfahrbahn an den linken Gehwegrand gefahren und habe den Sprinter zurückgesetzt. „Bei Anwendung der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt“, so die Anklage, hätte der 45-Jährige den Unfall vermeiden können.

Ein 65-Jähriger, der gerade am Kofferraum seines Fahrzeugs zu Gange war, hatte den Unfall selbst, nicht jedoch die Entwicklung wahrgenommen. „Der Mann hat zu dem Transporter geguckt und nur die Hände gehoben, als wenn er den Transporter aufhalten könnte“, sagte der Zeuge. Dann sei der Mann von dem Wagen angefahren worden „und umgekippt, wie ein Baum“. Der Führerschein des Angeklagten wurde nicht eingezogen. Der Mann arbeitet weiter als Paketzusteller.

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