Sanierung der Bühnen KölnPriorität für Brandschutz und Strom

Die Sanierung der Bühnen Köln hat Nachsteuerungsbedarf auf der Baustelle.
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Köln – Bei der Sanierung der Bühnen Köln muss der Fokus neu gesetzt werden. Zuletzt war die Rede von Nachsteuerungsbedarf auf der Baustelle. Das Ergebnis: In den nächsten Monaten soll der Fokus auf den sicherheitsrelevanten Anlagen liegen. Am Zeitplan rüttelt das nicht, geplanter Termin für die Schlüsselübergabe bleibt der 22. März 2024.
Bernd Streitberger erklärt, warum die Anlagen nun besondere Aufmerksamkeit benötigen: „Die Genehmigung für den Spielbetrieb hängt essenziell von den erfolgten Abnahmen der sicherheitsrelevanten Anlagen durch die entsprechenden Sachverständigen ab“, so der Technische Betriebsleiter. Dazu gehören unter anderem die Sprinkleranlage – die notwendig für den Brandschutz ist – und große Teile der Stromversorgung.
Die Risiken sollen dabei so gering wie möglich gehalten werden, deswegen werden die Sachverständigen während der Arbeiten regelmäßig konsultiert. Im gestern veröffentlichten Monatsbericht September heißt es: „Die Arbeiten im Opernhaus werden vorrangig ausgeführt. Restarbeiten in Technikzentralen und sicherheitstechnisch relevanten Anlagen werden forciert.“
Prognose bei 655,4 Millionen Euro, falls alle Risiken eintreten
Zudem sollen einzelne Bauabschnitte zusammengelegt und die Koordination der Baustelle weniger aufwendig werden. Dass die Abläufe beim Bau angepasst werden müssen, bringt Kosten und Risiken mit sich. Laut Monatsbericht könnten die Anpassungen mangelnde Termintreue und geringe Kapazitäten bei den Firmen zur Folge haben. Als Maßnahmen dagegen sollen Zusatzvereinbarungen getroffen werden, damit die Firmen ihre Kapazität erhöhen.
Mit dem Fortschritt der Arbeiten verringerte sich die finanzielle Risikoprognose im abgelaufenen Quartal um 1,7 Millionen Euro auf 19,8 Millionen. Die Prognose der Baukosten steigt jedoch weiter, um rund fünf Millionen und auf 635,6 Millionen Euro. Damit liegen die Herstellungskosten noch unter dem vom Rat im September 2021 beschlossenen Budget von 642,73 Millionen – aber nur, solange nicht alle Risiken eintreten. Inklusive alle Risiken steht die Prognose nun bei 655,4 Millionen Euro.
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Einen genauen Blick auf die Zahlen will Streitberger zum Stichtag 31. Dezember werfen: „Ende des Jahres werden wir deutlicher absehen können, wie weit sich die Inflation bei den Materialkosten abbildet. Da die dann noch bevorstehenden Bauarbeiten gut eingrenzbar sind, werden wir auf dieser Basis die Kostenprognose nochmals überprüfen und nachschärfen.“
Derweil bereiten die Bühnen die Kündigung des insolventen Unternehmens vor, das mit der Sanierung der Klinkerfassade beauftragt war. Die Frist für eine Mängelbeseitigung ist abgelaufen, nun sollen die Arbeiten neu ausgeschrieben und vergeben werden.