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Schokoladenkönig von KölnFamilie Imhoff ruft einen eigenen Start-up-Preis ins Leben

Lesezeit 3 Minuten
Schokoladenmuseum dpa

Das Schokoladenmuseum (Symbolbild)

Köln – Hans Imhoff, der „Schokoladenkönig vom Rhein“ und eine der Symbolfiguren des deutschen Wirtschaftswunders, wäre am heutigen Samstag, 12. März, 100 Jahre alt geworden. Er galt und gilt als eine der prägenden Persönlichkeiten der deutschen Schokoladenindustrie nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Anfänge allerdings lagen nicht in Köln, sondern etwas weiter südlich: 1948 gründete der gelernte Kaufmann in Bullay an der Mosel eine eigene Schokoladen- und Pralinenfabrik und avancierte sehr schnell zum jüngsten Millionär Deutschlands. 1972 übernahm er die Mehrheit an der damals schwer angeschlagenen Stollwerck AG.

Die Voraussetzungen

Für die Bewerbung um den Hans Imhoff Start-up-Preis sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen: Das Start-up stiftet einen Nutzen für Köln und die dort lebenden Menschen, es ist maximal drei Jahre alt und es hat noch keine Förderung von Business Angels und kein Venture Capital erhalten. Eine Expertenjury wird die Start-ups prüfen und auswählen. Die zehn mit den innovativsten Ideen und zukunftsfähigsten Geschäftsmodellen präsentieren sich im Juni 2022 live vor der Jury, die drei besten werden dann am 20. Juni im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich Imhoffs 100. Geburtstags im Historischen Rathaus gekürt. Ab heute (12. März 2022) können Bewerbungen eingereicht werden. Weitere Informationen online. (two)

In den Folgejahren erweiterte Imhoff die Unternehmensgruppe kontinuierlich und kaufte andere bekannte nationale wie internationale Schokoladenmarken hinzu, darunter beispielsweise Hildebrandt, Sprengel, Waldbauer und Sarotti. Imhoff expandierte nach dem Fall der Mauer im Jahr 1989 im großen Stil in die neuen Märkte im Osten. In Ungarn, Polen, nahe Moskau und an anderen Orten baute er Schokoladenfabriken. Im Jahr 1993 erfüllte sich der gebürtige Kölner mit dem Bau des Kölner Schokoladenmuseums am Rheinauhafen dann einen lang gehegten Traum.

Stiftung weiter in Familienhand

Heute ist das Schokoladenmuseum mit weit über einer halben Million Besuchern jährlich eines der beliebtesten Museen Kölns und eine der großen Touristenattraktionen. Im Jahr 2000 gründete Hans Imhoff die gemeinnützige Imhoff Stiftung, die mit fast 20 Millionen Euro Projekte von engagierten Kölnerinnen und Kölnern finanziert und unterstützt. Anfang der 2000er Jahre wurde der Stollwerck-Konzern dann verkauft. Das Schokoladenmuseum und die gemeinnützige Imhoff Stiftung blieben aber weiter in Familienhand und werden heute durch Imhoffs Töchter geführt.

Zum 100. Geburtstag des verstorbenen Kölner Ehrenbürgers schreibt seine Familie nun den „Hans Imhoff Start-up-Preis“ aus. Der mit 100 000 Euro aus dem Familienvermögen dotierte Preis fördert zu gleichen Teilen drei junge Kölner Start-ups – gedacht unter anderem auch als Reminiszenz an den Gründer selbst, dessen Unternehmen ja ebenfalls ein Start-up war – auch wenn es den Begriff damals noch gar nicht gab.