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Schulplatzmangel705 Kinder dürfen in Köln nicht auf die Gesamtschule

Lesezeit 3 Minuten

Noch im Bau ist die Gesamtschule Wasseramselweg. 

Die Zahl der Anmeldungen bei Gesamtschulen übersteigt erneut deutlich die der vorhandenen Plätze. So geht es für die Eltern der 705 abgelehnten Kinder nun weiter.

Auch in diesem Jahr erhalten nicht alle Schülerinnen und Schüler, die es wollen, einen Platz auf einer Gesamtschule. Nach Angaben der Stadt bekommen 705 Eltern in diesen Tagen eine Absage. Damit setzt sich ein bereits seit Jahren bestehender Trend fort. Zum Schuljahr 2023/24 werden an den 15 städtischen Gesamtschulen insgesamt 2322 neue Fünftklässler starten. Die Entscheidungen über eine Aufnahme an einer Gesamtschule sollen bis zum Freitag bei den Erziehungsberechtigten per Post eintreffen.

„Die 705 abgelehnten Kinder an den Kölner Gesamtschulen sind eine erschütternde Nachricht, die aber leider nicht überraschen kann. Hinter jeder Zahl steht ein Kind mit seiner Familie, für die diese Ablehnung eine herbe Enttäuschung ist. Die Kinder sind nicht nur an ihrer favorisierten Schule abgelehnt worden, sie können nun auch nicht die gewünschte Schulform besuchen“, sagt Oliver Seeck, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Er kritisiert, dass der Vorschlag seiner Fraktion, in Neubrück eine Gesamtschule zu gründen, vom Bündnis aus Grünen, CDU und Volt abgelehnt worden sei. „In Neubrück hätten wir 108 Kindern schon im Sommer einen Gesamtschulplatz anbieten können“, so Seeck.

Andere Schulformen starten Anmeldung am Montag

Das Anmeldeverfahren für Gesamtschulen war vorgezogen worden. So können Eltern von Kindern, die keinen Platz an einer Gesamtschule erhalten haben, ab Montag, 6. Februar, ihr Kind an einer anderen weiterführenden Schulform anmelden. Die Anmeldungen an städtischen Gymnasien, Real- und Hauptschulen ist bis zum Freitag, 10. Februar, möglich.

Bei der Anmeldung für eine weiterführende Schule können Eltern einen Erst- und einen Zweitwunsch angeben. Die Stadt weist darauf hin, dass Erst- und Zweitwunsch sich nicht unbedingt auf dieselbe Schulform beziehen müssen. Erfahrungsgemäß dürfte es auch im kommenden Schuljahr an einigen Gymnasien wieder eng werden. Nicht alle zukünftigen Fünftklässler werden voraussichtlich einen Platz auf dem Gymnasium ihrer Wahl erhalten. Engpässe werden unter anderem im Bezirk Lindenthal erwartet. Die Entscheidung über Aufnahme oder Absage an der weiterführenden Schule erhalten die Eltern ab Dienstag, 21. Februar.

Wer eine Ablehnung erhält, kann sich in einer zweiten Runde an einer anderen Schule anmelden. Die Frist hierfür läuft vom Montag, 6. März, bis zum Freitag, 10. März. „Die Stadt wird zuvor eine Übersicht an Schulen veröffentlichen, die noch über freie Kapazitäten verfügen“, heißt es in einer Mitteilung. Diese Liste liegt dem Ablehnungsbescheid bei und wird zudem online veröffentlicht. Ob es mit der Anmeldung im zweiten Verfahren geklappt hat, teilt die Stadt den Eltern ab Montag, 13. März, mit. Wer immer noch keine Zusage erhalten habe, werde individuell beraten, so die Stadt.

Rückgang bei Ablehnungen im Vergleich zum Vorjahr

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Ablehnungen an den Gesamtschulen zurückgegangen. Zum Schuljahr 2022/23 konnte fast 1000 Kindern der Wunsch, eine Gesamtschule zu besuchen, nicht erfüllt werden. Zum Schuljahr 2024/25 soll es drei neue Gesamtschulen in Köln geben: in Weidenpesch, Vogelsang und Ossendorf.