SommerkücheScharfe „Zhug“-Sauce passt zu allem – Rezept von „Mashery“

Günstig gelegen: Viele Gäste in der Mashery von (v.l.) Vera Prinz , Rhaya Ayoub und Julian Wirtler kommen von der jüdischen Gemeinde, die direkt nebenan in der Roonstraße ist.
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Köln – Im Nahen Osten gehört Hummus zum Essen dazu wie hierzulande die Kartoffeln oder Nudeln zum Braten. Aber auch bei uns gewinnt die orientalische Spezialität, die aus pürierten Kichererbsen, Sesammus (Tahin), Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Gewürzen hergestellt wird, immer mehr Fans. Im Supermarkt oder beim arabischen Imbiss ist sie als Dipp längst Standard. Für Julian Wirtler, Vera Prinz und Rhaya Ayoub ist Hummus jedoch viel mehr als nur ein Dipp, sondern eine ebenso gute wie facettenreiche Hauptspeise. Im vergangenen Jahr haben sie deshalb mit der „Mashery - Hummus Kittchen“ im Kwartier Latäng Kölns erste Hummus-Bar eröffnet.
Angefangen hatte jedoch alles bereits Jahre zuvor. Die drei sind schon lange miteinander befreundet, Wirtler und Ayoub ein Paar. Und weil Ayoub dank ihres israelischen Vaters schon immer mit Hummus zu tun hatte, hatten auch die drei Freunde öfter das Gericht zubereitet. Weil das so gut ankam und schmeckte, haben alle drei 2015 ihre Bürojobs an den Nagel gehangen und angefangen auf Street-Food-Märkten und in Pop-up-Restaurants ihren Kichererbsenbrei unter die Leute zu bringen. Dafür gab es 2016 den Gastro-Gründerpreis. Nach längerer Suche wurden sie schließlich in der Roonstraße 36 fündig und konnten 2017 ihr eigenes Lokal eröffnen.
Hummus wie in Israel
Dass die Mashery somit letztlich in direkter Nachbarschaft zur Synagoge eröffnen konnte, war laut Wirtler ein „glücklicher Zufall“. In der jüdischen Gemeinde kommt deren Konzept sehr gut an. „Die sind schon oft hier und freuen sich, dass sie wie in Israel frischen, authentischen Hummus bekommen“, so der 33-Jährige. Aber auch ansonsten erfreut sich der kleine, sympathische Laden, der dank langer Tische zum gemeinsamen Schlemmen einlädt, großer Beliebtheit in dem Viertel.
Der Name Mashery leitet sich von dem englischen Verb „to mash“ (mischen) ab und soll so auf die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten des Hummus hinweisen. Denn ein wirkliches No-Go an Sachen, die dazu passen, gibt es eigentlich gar nicht, sind sich die drei sicher. „Vielleicht Thunfisch“, überlegt Ayoub. Aber Fleisch und Fisch gibt es in der Mashery ohnehin nicht. Dafür aber neben den klassischen Varianten auch wöchentlich wechselnde Versionen. In dieser Woche stand etwa ein Hummus mit karamellisiertem Fenchel, hausgemachter Salzzitrone und Granatapfelkernen auf der Karte.
Für die Sommerküche haben Ayoub, Prinz und Wirtler ihre scharfe jemenitische Sauce „Zhug“ zubereitet. Wie Hummus sei auch diese ebenfalls ein wahrer Allrounder und passe nahezu zu allem, ganz egal ob gegrilltem Gemüse, Brot, Fleisch oder eben zum Hummus selbst. „Wir empfehlen die eigentlich jedem Gast, und den Leuten gefällt die Würze und die vielen spannenden Gewürze wie Kardamom“, sagt Ayoub. Und wo kann man die Sauce ganz besonders gut draußen essen? Beim gemeinsamen Picknick am Fühlinger See, sind sich die drei Freunde einig.
Die Mashery - Hummus Kitchen, Roonstraße 36, ist von Montag bis Samstag von 12 bis 22 Uhr geöffnet.
Das Rezept
Zhug
(Rezept für insgesamt acht Personen)
- ½ Bund Koriander
- 2/3 Bund Petersilie
- 2 grüne Chilis
- 1 Zehe Knoblauch
- ½ TL gemahlener Kreuzkümmel
- ½ TL gemahlener Kardamom
- ½ TL gemahlene Nelken
- ½ TL Zucker
- Salz
- Olivenöl nach Bedarf
Zubereitung
Den frischen Koriander, Petersilie und Knoblauch fein hacken und grüne Chilis in Scheiben schneiden. Die Samen nicht entfernen, denn die Sauce soll schön scharf sein. Anschließend zunächst die Chilis mit dem Knoblauch in einem Mixer sehr fein pürieren. Dann die frischen Kräuter und Gewürze hinzugeben. Nach und nach Olivenöl dazugeben, bis die Konsistenz von Pesto erreicht ist, und fertig ist die vielseitig einsetzbare, feurig-feine Salsa. (roe)