Zugriffe kontinuierlich gesunkenStadt Köln plant keinen Nachfolger für die städtische App

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Eine Frau tippt auf ihrem Smartphone.

Die App der Stadt Köln verzeichnet nur noch geringe Nutzung. (Symbolbild)

Die veraltete Anwendung funktionierte bereits länger nicht. Stattdessen plant die Stadt einen Ausbau der Internetseite.

Für die veraltete App der Stadt Köln wird es keinen Nachfolger geben. Stattdessen soll die Webseite der Stadt nach dem sogenannten Mobile-First-Ansatz ausgebaut werden. Das ist das Ergebnis einer Arbeitsgruppe, bestehend aus der Stabsstelle Digitalisierung, dem Amt für Informationsverarbeitung und dem Presseamt.

Bereits im vergangenen Jahr funktionierte die alte App auf den meisten Smartphones nicht mehr richtig. Auch aus den gängigen App-Stores war die Anwendung da bereits verschwunden. Vor allem, weil die Version nicht mehr mit den aktuellen Betriebssystemen der Smartphones kompatibel war. Zeitgemäß war die App auch davor schon lange nicht mehr.

Weil eine Neuprogrammierung mehr als 100.000 Euro kosten würde, war für die Verwaltung schnell klar: Eine neue App wird es erst einmal nicht geben. Stattdessen diskutierte die Verwaltung Ende des Jahres gemeinsam mit den Konzerngesellschaften der Stadtwerke eine neue Idee: eine kooperative „Köln-App“, die die Leistungen von Verwaltung und Stadtwerken bündeln sollte. Doch auch diese Idee wird nicht umgesetzt, weil bei den Stadtwerken derzeit kein Bedarf besteht.

Benutzerfreundlichkeit soll analysiert werden

In einer Mitteilung an den Digitalisierungsausschuss heißt es: „Die KVB hat eine App für ihre Zielgruppe, mit Fahrplanauskunft, News und Ticketverkauf. Die Rheinenergie hat derzeit keine eigene App, Kunden können alle Services online über die Website oder das Telefon erledigen. Netcologne hat diverse Apps für verschiedene Funktionen, u. a. NetTV und WLAN-Analyse.“ Unabhängig von möglichen Funktionen sei der Aufbau einer ineinandergreifenden IT-Infrastruktur mit einem mehrjährigen Zeitaufwand und immensen Kosten verbunden. Dazu gebe es keine Garantie, dass ein mögliches neues Angebot einen Vorteil für alle Projektbeteiligten mit sich bringen würde. Der Fokus der Verwaltung liegt nun also umso mehr auf der Website. Dort verfolgt sie seit 2018 den sogenannten „Digital First“-Ansatz.

Das heißt: Alle Inhalte funktionieren auch auf mobilen Geräten. Ein weiterer Grund, der die App im Grunde überflüssig machte. Um den Umfang weiter zu verbessen, will die Stadt in diesem Jahr die Benutzerfreundlichkeit der Website durch sogenannte Usability-Tests analysieren.

2011 hatte der Wirtschaftsausschuss die Entwicklung einer App beschlossen. Die städtische Internetseite lieferte zu dieser Zeit zwar schon einige digitale Angebote, doch auf mobilen Geräten funktionierten diese noch nicht. 2012 startete die App, die die meisten Funktionen der Internetseite abbildete. 2016 ergänzte die Stadt mit einem Update eine Kachel-Optik, mit der die Anwender oft genutzte Inhalte individuell auf der Startseite anordnen können. Irgendwann funktionierte das 2016 entwickelte Tool zur Aktualisierung nicht mehr. Alte Inhalte, etwa zu den Themen Corona und Maskenpflicht, konnten nicht mehr entfernt werden: Das Ende der App war eingeleitet.


Zahlen zur App

50.000 Mal wurde die App, die mittlerweile ausgedient hat, seit dem Erscheinen 2012 heruntergeladen.

Die Zugriffe haben sich laut Stadt in den vergangenen Jahren kontinuierlich verringert. Im Februar lagen die Zugriffstahlen noch bei 500 bis 1000 Besuchen pro Tag. Zum Vergleich: Die städtische Website verzeichnet zwischen 35.000 und 95.000 Aufrufe pro Tag.

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