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StatistikWie stark wächst Köln – vier verschiedene Prognosen

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Wird die Kölner Bevölkerung weiter wachsen?

Köln – Gerade rechnen Hermann Breuer und Co. wieder. Der stellvertretende Leiter des städtischen Amtes für Stadtentwicklung, und sein Team wollen eine neue Bevölkerungsprognose wohl bis Jahresende vorlegen, generell soll alle drei Jahre eine aktualisierte Fassung erscheinen oder nach speziellen und wichtigen Anlässen.

Die noch aktuelle stammt aus dem Jahr 2015, seinerzeit erschienen in engen Abständen vier verschiedene Prognosen für die Entwicklung der Kölner Bevölkerung (siehe Grafik). Drei davon sehen einen deutlichen Anstieg, eine dagegen sogar einen Rückgang.

Die Stadt selbst entwarf zwei Varianten

Die Stadt selbst entwarf zwei Varianten, eine geht von 6,5 Prozent Wachstum bis 2040 aus, die andere von 13,5 Prozent, also bis zu 142.000 Personen mehr. Der Unterschied erklärt sich dadurch, dass die sogenannt Variante eins von mehr Flüchtlingen und weniger Fortzügen ausgeht. Breuer sagt: „Prognosen sind kein exakter Blick in die Glaskugel.“

Ein Beispiel: Der Anstieg der Flüchtlingszahlen ab 2015 war so nicht absehbar. „Es war eine extreme Entwicklung“, sagt Breuer. Also stimmte die gerade erstellte Prognose nicht. Vergangenes Jahr, als der Zustrom abnahm, habe sich die Zahl laut Breuer wieder „eingeordnet“ in die errechneten Zahlen.

Unterschiedliche Bevölkerungsprognosen für Köln

Der Statistische Landesbetrieb NRW hingegen geht sogar noch über die Annahmen der Stadt hinaus, glaubt an 200.000 neue Kölner, also 1,234 Millionen Kölnern, Ende 2017 waren es 1,084 Millionen und damit 3094 mehr als noch 2016.

„Politik kommt nicht ohne Prognosen aus“

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hingegen ging 2015 noch von einer sinkenden Bevölkerung aus, hat aber eben die Flüchtlingszuströme nicht berücksichtigt. Momentan aktualisiert das BBSR seine Prognosen.

Robert Kaltenbrunner, stellvertretender Leiter des BBSR, sagt zur Bedeutung von Prognosen: „Politik kommt nicht ohne Prognosen aus. Um politisch die richtigen Weichen zu stellen, braucht es zum Beispiel Informationen zum künftigen Infrastruktur- oder Wohnraumbedarf.“ (mhe)