Tattoomesse in KölnRund 15.000 Besucher auf der 3. Tattoo Bash in der XPost

„Wie ein Fetisch“ – so beschreibt Domina Mallory van Knox ihr Faible für Tätowierungen. Auf der „Tattoo Bash“ ließ sich die 35-Jährige von Ben Klecks aus Moers ein altes Tattoo im Nacken überstechen.
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Köln – Das geht unter die Haut. Auf der „Tattoo Bash“ in der XPost schauten rund 15 000 Fans der schmerzhaften Körperkunst vorbei. Bei Live-Musik und Wrestling-Action nutzten viele von ihnen die Gelegenheit, um sich von den rund 300 Tätowierern aus 30 Nationen ein neues Bild unter die Haut stechen zu lassen.
Ins Leben gerufen wurde die Tattoo Bash von Bodo Draths, der damit sein „Hobby zum Beruf machen“ wollte. Selbst ist Draths kein Tätowierer, sondern gelernter Bankkaufmann. Tätowiert ist er trotzdem großflächig, und seit Dezember ist er auch Inhaber des größten Tattoostudio Kölns, das ebenfalls auf den Namen Tattoo Bash getauft wurde.
Wie in Fetisch
„Es ist wie ein Fetisch, das kann man nicht erklären“, beschreibt Mallory van Knox ihre Begeisterung für Tattoos. Die 35-jährige Kölner Domina nutzte die Messe, um sich bei Ben Klecks aus Moers ein Cover-up stechen zu lassen. So nennt man das Überstechen eines alten Tattoos. Ihren alten Rockabilly-Totenkopf im Nacken hat sie nun durch ein Auge mit einer Rose ersetzen lassen. „Das passt besser zu mir“, erklärt sie. Mit ihren unzähligen Tätowierungen – auch im Gesicht – habe sie bis jetzt noch keine Probleme gehabt, weder privat noch im Job.
Da muss Dirk Dümmer vorsichtiger sein. Der 45-Jährige hat bislang nur Stellen stechen lassen, die leicht zu verdecken sind. „Tattoos am Unterarm werden von vielen Firmen immer noch nicht so gerne gesehen“, weiß der Angestellte.
Doch nicht mehr lange, wenn man Daniel Krause glaubt. Laut dem 46-Jährigen von Classic Tattoo Berlin sind Tattoos „seit einigen Jahren im Mainstream angekommen“. Rund zehn Millionen Deutsche haben nach neuesten Erhebungen mindestens ein Tattoo – Frauen häufiger als Männer. Laut Krause, der die Veranstaltung in der XPost moderierte und als Deutschlands bekanntester Tätowierer gilt, wurde der Zenit aber „wahrscheinlich schon überschritten“.