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Uniklinik KölnHilfe für drei nierenkranke Kinder

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Eine Frau hält einen Organspendeausweis in ihren Händen.

Organspender müssen einen Ausweis bei sich führen, um ihren Willen zu dokumentieren.

Die Uniklinik Köln konnte an einem Tag drei nierenkranken Kindern ein neues Organ transplantieren. Die Zahlen der Menschen, die zur Organspende bereit sind und dies auch dokumentieren, sind seit langem rückläufig.

 Bestmöglicher Start ins neue Jahr für drei nierenkranke Kinder: Zum ersten Mal hat das Nierentransplantationszentrum der Uniklinik Köln an einem Tag gleich drei junge Patienten mit einer neuen Niere versorgen können. Die Kinder im Alter von drei, sieben und 14 Jahren erhielten innerhalb von 24 Stunden jeweils eine Spenderniere transplantiert.

Der erste Schnitt erfolgte kurz vor Mitternacht, die letzte Naht gegen 18 Uhr am nächsten Tag. Alle Kinder haben den anspruchsvollen Eingriff nach Angaben der Klinik gut überstanden: Die neuen Organe nahmen sofort ihren Dienst auf, sodass keine weiteren Dialysen durchgeführt werden müssen.

Nur 100 Transplantationen in Deutschland pro Jahr

Die Nierentransplantation gilt als Therapieverfahren der Wahl für Kinder mit terminaler Niereninsuffizienz, bei denen die Nieren versagen und nicht mehr in der Lage sind, die Funktionen des Körpers aufrechtzuerhalten. „Durch die Transplantation wird nicht nur die Lebensqualität der Kinder deutlich gesteigert, ihr Wachstum verläuft ungestörter und ihre Lebenserwartung wird wesentlich verlängert“, erklärt Professor Lutz Weber, Leiter des Schwerpunktes Pädiatrische Nephrologie in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.

„In Deutschland werden jährlich nur circa 100 Nierentransplantationen bei Kindern durchgeführt. Gleich drei davon in 24 Stunden zu bewerkstelligen, ist schon deshalb nicht alltäglich, weil die Zahl der Organspender hierzulande in den letzten Jahren stetig rückläufig ist“, sagt Professor Dirk Stippel, Leiter der Transplantationschirurgie in der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Tumor- und Transplantationschirurgie.

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