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Trotz gesperrter MillionenWDR plant Eröffnung des neuen Medienhauses in Köln im Sommer 2024

Lesezeit 3 Minuten
Das künftigen WDR-Medienhauses (r.) an der Tunisstraße

Die Sonne spiegelt sich in den großen Glasfronten des künftigen WDR-Medienhauses (r.) an der Tunisstraße.

Das Projekt ist nicht unumstritten. Der WDR betont jedoch, dass die Sanierung voll im Zeit-und Kostenplan liegt.

Im neuen Medienhaus des Westdeutschen Rundfunks an der Nord-Süd-Fahrt sollen eines Tages „die Fäden der crossmedialen Berichterstattung aus allen Teilen der Welt zusammenlaufen“. Bis es soweit ist, wird es noch einige Zeit dauern. Das Projekt ist nicht unumstritten und 69,1 Millionen Euro sind weiterhin eingefroren. Der WDR betont jedoch, dass die Sanierung des Filmhauses im Kosten- und Zeitplan ist.

Ursprünglich sah der Zeitplan nach Beginn der Instandsetzung 2018 zwei Jahre vor – Kostenveranschlagung 85,2 Millionen Euro. Wenig später war die Rede von einer Kostenplanung von 130 Millionen Euro. Doch nach nur einem Jahr teilte der WDR mit, dass die Kosten auf 240 Millionen Euro deutlich steigen und erst 2024 die dann rund 700 Mitarbeiter einziehen sollen. Im nächsten Sommer soll es also soweit sein.

Wirtschaftlichkeit des Projekts in Frage gestellt

Daran soll auch die Mittelsperre der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten – kurz: KEF – nichts ändern. Die KEF hatte den Betrag von 69,1 Millionen Euro gesperrt. „Das vom WDR gewählte Anmeldeverfahren zum Projekt Filmhaus hält die Kommission für regelwidrig“, hieß es in dem entsprechenden 22. KEF-Bericht aus dem Jahr 2020. Auch im Bericht von 2022 blieben die Mittel gesperrt, da die Kommission an der Wirtschaftlichkeit zweifelte.

Zum 24. Bericht der KEF hat der WDR erneut die Aufhebung der Mittelsperre beauftragt, das bestätigte eine Sprecherin gegenüber der Rundschau, „da bereits im Jahr 2020 im direkten Kontakt mit der KEF die Wirtschaftlichkeit des Projektes nachgewiesen werden konnte“. Laut der Rundfunkanstalt habe die KEF angekündigt, die Baumaßnahme nach Projektende abschließend zu bewerten. Der 24. Bericht der Kommission soll Anfang des nächsten Jahres erscheinen.

ARD-Morgenmagazin und WDR2 sollen ins neue Medienhaus einziehen

Aktuelle Zahlungen sind laut WDR nicht betroffen. Zuletzt standen abschließende Arbeiten am Rohbau an, parallel sind die Arbeiten am Innenausbau sowie an der technischen Ausstattung gestartet. Die großen Glasscheiben sind mittlerweile alle eingesetzt, nun wird die Außenfassade komplettiert. An der Baustelle ist derzeit eine Fahrspur weniger befahrbar, das sorgt immer wieder für lange Rückstaus auf der Tunisstraße und der Straße Burgmauer in der Innenstadt, die Rundschau berichtete.

Das Filmhaus ist von 1971 bis 1974 errichtet worden. Jahrzehntelang waren dort die Redaktionen von Sendungen wie „Monitor“, „Markt“ und das Morgenmagazin untergebracht. Moderne Richtlinien für den Brandschutz und eine in die Jahre gekommene Haustechnik machten die Generalinstandsetzung unumgänglich.

In die zehn Etagen des neuen Medienhauses sollen in Zukunft neben dem ARD-Morgenmagazin die „Aktuelle Stunde“, „Quarks“ sowie der WDR2 mit Wetter und Verkehr und der crossmediale Newsroom einziehen. „Die offenen Flächen ermöglichen ein crossmediales und redaktionsübergreifendes Arbeiten“, heißt es seitens des WDR. So sollen auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Produktion und Verwaltung, die die Redaktionen unterstützen, dort ihren neuen Platz finden.