Wohnungskrise in KölnAldi will Wohnungen über Märkten bauen

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Diese Visualisierung aus Berlin zeigt, wie Aldi sich das Konzept samt Wohnungen vorstellt.

Köln – Die Süd-Sparte des Discounters Aldi will in Köln auf mehreren ihrer Märkte Wohnungen bauen, vor allem die Innenstadt ist für das Unternehmen interessant. Das bestätigte eine Sprecherin von Aldi Süd der Rundschau: „Wir sind bereit, an vielen bestehenden Standorten entsprechende Projekte zu realisieren.“ Es habe mehrfach Gespräche mit Politikern und der Stadtverwaltung gegeben. Auch Büros könnten entstehen.

Doch Aldi Süd stört sich an den bestehenden Verboten der Stadt. Laut der Sprecherin müssen die Märkte ein Jahr schließen für den Umbau, die Themen Parken und Anlieferung seien komplex, zudem koste ein Ausbau viel Geld. „Daher sind diese Projekte für uns nur dann sinnvoll und wirtschaftlich, wenn wir die Verkaufsfläche gleichzeitig vergrößern dürfen“, teilte sie mit.

Das verbietet aber das Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt: Im Radius von 700 Meter rund um Einkaufsstraßen dürfen bestehende Märkte nicht vergrößert werden. So soll der Einzelhandel geschützt werden. Die Aldi-Süd-Sprecherin forderte: „Anreize oder alternative Ansätze gibt es aktuell daher nicht, wären aber zwingend nötig.“ Die Politik müsste sich also entscheiden: Können diese Kombi-Bauprojekte zur Linderung der Wohnungskrise beitragen? Und: Sind sie es wert, das Einzelhandelskonzept aufzuweichen?

Wie berichtet, hat eine Analyse der Stadt ergeben, dass 63 der 300 Lebensmittelmärkte in Köln sich grundsätzlich dafür eignen, darauf Wohnungen zu bauen. Die Verwaltung schränkte das Potenzial der 63 Märkte aber ein, kurzfristig umsetzbar sind demnach nur wenige.

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