Zensus 2022Datensammler ab Mitte Mai in Köln unterwegs – Noch Interviewer gesucht

Menschen verschiedenen Altern aufgenommen in der Kölner Innenstad. Für den Zensus 2022 werden die Stadtbewohner demnächst befragt.
Copyright: Thilo Schmülgen
Köln – Es geht auf Daten-Inventur beim Zensus 2022, der bundesweiten Bevölkerungszählung: Elf Jahre nach dem ersten Zensus dieser Art werden in wenigen Wochen auch Interviewer der Kölner Erhebungsstelle unterwegs sein. Sie sammeln Basisdaten von rund 90.000 Kölnern, erfragen unter anderem Angaben zur Wohnsituation und Bevölkerungsstruktur, Alter, Familienstand unter Beachtung der Datenschutzvorschriften.
Zuvor werden die für die Haushaltsbefragung nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Anschriften ausgewählt. Mit dieser „Volkszählung“ wird anonymisiert ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten.
Zensus 2022: Befragung startet in NRW am 15. Mai
Ab 15. Mai wird rund jeder zwölfte Haushalt in NRW befragt. Hinzu kommt die Gebäude- und Wohnungszählung. Jeder Eigentümer wird zu einer schriftlichen Meldung aufgefordert. Gefragt wird dabei nach Baujahr der Wohnungen oder Häuser, Größe und Mieten.
Zuständig für die Durchführung des Zensus’ in NRW ist als Statistisches Landesamt „Information und Technik Nordrhein-Westfalen“, IT.NRW, in Düsseldorf. Die Kommunen wiederum richten Erhebungsstellen ein und unterstützen laut IT.NRW-Pressesprecher Leo Krüll bei der Datensammlung.
Zensusgeschichte
Am 15. Mai startet bundesweit der Zensus 2022, der eigentlich bereits 2021 durchgeführt werden sollte, was aber wegen der Pandemie verschoben wurde. Zuletzt fand 2011 eine solche Zensus-Befragung statt.
1987 gab es eine umstrittene Volkszählung, die Proteste gegen „Big Brother“, für mehr Datenschutz hervorrief. Sie war schon für 1983 geplant, aber es gab Klagen. Das Bundesverfassungsgericht habe laut IT.NRW-Sprecher Leo Krüll dann einen „Registerabgleich“ der erhobenen Daten von statistischen Landesämtern und kommunalen Melderegistern verboten. An einem „registerunterstützten Zensus“ mit ermöglichtem Abgleich der anonymisierten Daten werde gearbeitet.
Die demnächst ausgesandten örtlichen Helfer werfen im Vorfeld bei den ausgewählten Adressaten ein Anschreiben mit einem Terminvorschlag und Zensus-Infos in die Briefkästen. Man könne ablehnen, dass jemand ins Haus kommt, aber sie müssten den Fragebogen dann schriftlich oder online beantworten, so Krüll. Die Daten werden anonymisiert erhoben. Dabei gilt in jedem Fall: Es besteht Auskunftspflicht.
In Köln noch Interviewer für Zensus gesucht
Die Stadt Köln sucht noch Interviewer: Sie werden im Rahmen der Haushaltebefragung und der Befragung in Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften eingesetzt. Dazu wird den Mitarbeitenden ein Arbeitsbezirk mit circa 120 zu erhebenden Personen im Stadtgebiet zugeteilt. Die Befragungen werden vom 16. Mai bis Ende Juli 2022 bei freier Zeiteinteilung durchgeführt. Zur Vorbereitung finden im April Schulungen statt. Die Ehrenamtler erhalten je nach Arbeitsaufwand eine steuerfreie Aufwandsentschädigung von bis zu circa 700 Euro.
Aus der Zählung ’22 werden wichtige Daten als Planungsgrundlage für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gewonnen. Neben Wohnsituation oder Kitabedarf geht es etwa um Infos zur Bevölkerungsstruktur, die etwa Rückschlüsse auf Bedarfe für Bildungs- und Pflegeeinrichtungen zulassen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Einwohnerzahlen wiederum bieten Grundlage für den Länder- und den kommunalen Finanzausgleich, Richtwerte für die Einrichtung von Wahlkreisen und vieles mehr.