#allesaufdentischWarum Youtube einige Beiträge inzwischen gelöscht hat

Bei der Aktion dabei: Der Schauspieler Volker Bruch
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Berlin – Mit der Kampagne #allesaufdentisch wollten Stars wie Volker Bruch und Wotan Wilke Möhring in den sozialen Netzwerken und vor allem auf der Videoplattform Youtube die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung hinterfragen. Einige Beiträge hat YouTube nun gelöscht. Von ursprünglich 55 Videos sind auf dem YouTube-Kanal der Aktion nur noch 51 verfügbar, wie die „Bild“ zuerst berichtete. Die Initiatoren der Aktion sind nun alarmiert und wollen sogar juristisch gegen Youtube vorgehen.
Was ist #allesaufdentisch?
Unter dem Hashtag hatten Künstler und Aktivisten Ende September 55 Videos ins Netz gestellt, in denen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung hinterfragt werden. Zu den Bekanntesten der Mitwirkenden gehören die TV-Stars Volker Bruch und Wotan Wilke Möhring. Bruch, der im April bereits ein Gesicht der Aktion #allesdichtmachen war, wird im Impressum der Homepage zu der Initiative auch als Verantwortlicher geführt. Der YouTube-Kanal der Kampagne hat derzeit gut 26000 Abonnenten. Die Videos kommen auf Abrufzahlen zwischen 2000 und 84000 Sichtungen. Zum Vergleich: Der erfolgreichste Beitrag zur #allesdichtmachen-Kampagne war mit 1,6 Millionen Abrufen der Beitrag von Schauspieler Jan Josef Liefers, der bei der neuen Aktion nicht mehr dabei war.
Was wirft YouTube der Kampagne vor?
Die „Bild“ zitiert aus einem YouTube-Schreiben an die Initiatoren, demzufolge die gelöschten Videos „gegen unsere Richtlinien zu medizinischen Fehlinformationen verstoßen“. Dabei gehe es um „Behauptungen über Schutzimpfungen gegen COVID-19, die der übereinstimmenden Expertenmeinung lokaler Gesundheitsbehörden oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) widersprechen“. Das Format diskutiert die Corona-Pandemie jeweils in Zweiergesprächen, bei denen sich die teils prominenten Fragesteller an mitunter auch umstrittene Experten aus unterschiedlichen Bereichen der Wissenschaft wenden. Von YouTube entfernt wurden dem Bericht zufolge Interviews mit dem Mathematiker Stephan Luckhaus und dem Neurobiologen Gerald Hüther, in denen es um Themen wie die Inzidenz und Angst ging.
Was sagen die Initiatoren der Aktion zur Löschung?
Die Initiatoren der Aktion äußerten sich in der „Bild“ besorgt über die Löschung: „Wir versuchen, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Das ist Demokratie“, lassen Volker Bruch und seine Mitstreiterin Jeana Paraschiva sich zitieren: „Unsere Stimmen auszulöschen, ist das traurige Gegenteil davon.“ Sie kündigen nun an, juristisch gegen YouTube vorzugehen. Das Blatt zitiert auch den Anwalt der Beteiligten, der eine „neue Dimension des Rechtsbruchs durch YouTube“ beklagt.