Ausstellung Bundeskunsthalle in Bonn„Dress Code“ beleuchtet das Spiel mit der Mode

Ein Kleid mit Stola des Modelabels Gucci (m) hängt in der Bundeskunsthalle.
Copyright: dpa
Bonn – Sie verrät etwas über Stimmung, soziale Stellung und Gruppenzugehörigkeit - und ist manchmal mehr Schein als Sein: Die Kleidung, die man trägt. „Dress Code. Das Spiel mit der Mode“ heißt eine Ausstellung in der Bonner Bundeskunsthalle, die bis zum 12. September läuft. Die aus Japan stammende Schau beleuchtet das Phänomen Mode im Spiegel der Gesellschaft.

Kleider aus der Kollektion "Commes des Garcons" des Designers Rei Kawakubo
Copyright: dpa
„Mode ist ein wichtiges soziales, interaktives Tool - ein Mittel, um uns je nach Stimmungslage anders zu zeigen“, sagte die neue Intendantin der Bundeskunsthalle, Eva Kraus, am Donnerstag. Die Wahl der Kleidung habe viel mit der gewünschten Außenwirkung zu tun: „Wie möchte ich gesehen werden?“ Die Ausstellung hinterfragt spielerisch der Umgang mit Kleiderordnungen und tradierten Codierungen.

Ein Schaufensterpuppe mit Schal und Bekleidungsstücken aus der Kollektion "Undercover" von Jun Takahashi
Copyright: dpa
Die fast 100 Exponate zeigen Design-Klassiker und ihre Weiterentwicklung als Streetwear.Die Jeans, 1870 von Levi Strauss als praktische Arbeitshose entwickelt, ist heute aus fast keinem Kleiderschrank wegzudenken. Das „Kleine Schwarze“ von Coco Chanel, das in den 1920er Jahren einen neuen, selbstbewussten Typ Frau repräsentierte, wurde seitdem tausendfach kopiert und abgewandelt. Vivienne Westwoods „Schottenkaro“ steht für den Einzug des Punk in die Modewelt.

Ein Kleid aus der Kollektion "Commes des Garcons" (M) des Designers Rei Kawakubo
Copyright: dpa
Dass die Kleidermarke oft Statussymbol ist, zeigen Teile von Armani, Louis Vuitton oder Fendi, die mit dem Logo der Marke spielen und es bewusst in den Vordergrund rücken.

Kleider aus der Kollektion "Commes des Garcons" des Designers Rei Kawakubo
Copyright: dpa
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem National Museum of Modern Art in Kyoto und dem Kyoto Costume Institute und wurde bisher nur in Japan gezeigt.Die Bundeskunsthalle ist wegen der Corona-Pandemie momentan noch geschlossen. „Wir hoffen sehr, in den nächsten Tagen öffnen zu dürfen“, sagte ein Sprecher. Ein genauer Termin stehe noch nicht fest.