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Seltenes öffentliches StatementBob Dylan entschuldigt sich für Betrug

Lesezeit 3 Minuten
Bob Dylan trägt eine Sonnebrille und einen schwarzen Anzug (Archivbild)

Bob Dylan hat erklärt, wie zu der Kontroverse um seine vermeidlich handsignierten Buchausgaben gekommen ist (Archivbild)

Für eine signierte Sonderedition seines neuen Buches griffen Fans tief in die Tasche, witterten dann aber schnell Betrug. Nun räumt Bob Dylan in einem Statement einen schweren Fehler ein.

599 Dollar – diese Summe gaben hunderte Anhänger des legendären Musikers Bob Dylan aus, um eine handsignierte Sonderausgabe seines neuen Buches „The Philosophy of Modern Song“ zu ergattern. Die Freude allerdings währte nicht lange, denn einige von ihnen witterten nach der Ankunft der Ware Betrug.

Käuferinnen und Käufer verglichen ihre Exemplare in den sozialen Medien, stellten dabei fest, dass sich die Unterschriften in ihren Ausgaben verdächtig ähnlich sahen und beschwerten sich in der Folge. Der Verdacht: Offenbar setzte eine Signiermaschine seine Unterschrift in limitierte Exemplare. Bob Dylan hat sich inzwischen entschuldigt – und zugegeben, einen Fehler gemacht zu haben.

Bob Dylan reagiert in seltenem öffentlichem Statement auf Vorwürfe

Der Sänger, der durch Hits wie „Don’t Think Twice, It’s All Right“ oder „Blowin’ in the Wind“ bekannt wurde, hat sich in einem für ihn äußerst seltenen Statement in den sozialen Medien zu Wort gemeldet. Auf Facebook geht er dabei auf die Kontroverse rund um den Verkauf der Sonderedition seines neuen Buches ein.

„Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass es einige Kontroversen über die Unterschriften einiger meiner jüngsten Kunstwerke und über eine limitierte Auflage der Philosophy Of Modern Song gibt. Ich habe im Laufe der Jahre jedes Werk handsigniert, und es gab nie ein Problem“, beginnt der US-amerikanische Singer-Songwriter den Beitrag. In der Folge beschreibt er, dass es ihm aufgrund gesundheitlicher Probleme immer schwerer falle, Autogramme zu geben.

Bob Dylan begründet Fake-Unterschriften mit gesundheitlichen Problemen und Pandemie

2019 habe er einen schlimmen Schwindelfall gehabt und habe bis heute Beschwerden. „Es braucht eine Crew von fünf Personen, die mit mir arbeiten, um diese Autogrammsitzungen zu ermöglichen“, schreibt Dylan. Er habe in der Pandemiezeit keinen „keinen sicheren und praktikablen Weg finden“ können, um alle Unterschriften unter die Ausgaben zu setzen.

„Während der Pandemie war es also unmöglich, etwas zu unterschreiben und der Schwindel hat nicht geholfen. Da vertragliche Fristen drohen, wurde mir die Idee, eine Signiermaschine zu benutzen, vorgeschlagen, zusammen mit der Zusicherung, dass so etwas ‚immer‘ in der Kunst- und Literaturwelt geschieht“, so Dylan weiter.

Musiker Bob Dylan bereut gefakte Unterschriften

Nun bereue er die getroffene Entscheidung. „Eine Maschine zu benutzen war ein Fehlurteil, und ich möchte dieses sofort beheben.“ Aktuell arbeite er seinem Verlag (Simon & Schuster) an einer Lösung.

Ebenjener Verlag hatte bereits vergangene Woche erklärt, dass es sich entgegen der Ankündigung nicht um handsignierte Unterschriften von Bob Dylan handele. „Bei denjenigen, die The Philosophy of Modern Song in limitierter Auflage gekauft haben, möchten wir uns entschuldigen“, teilte Simon & Schuster in einer Erklärung auf Instagram mit.

„Wie sich herausgestellt hat, enthalten die Bücher der limitierten Auflage zwar Bobs Originalunterschrift, aber in Form einer geschriebenen Replik. Wir werden uns sofort darum kümmern, indem wir jedem Käufer eine sofortige Rückerstattung zukommen lassen.“

The Philosophy of Modern Song – Dylan analysiert Stücke anderer Künstler

Inhaltlich geht es in „The Philosophy of Modern Song“ um die Stücke anderer Künstler, die Bob Dylan analysiert. Außerdem behandelt Dylan – wie der Titel bereits verrät – die Kunst des Songschreibens. Das Buch ist das erste Werk von Dylan seit dem 2004 erschienenen „Chronicles, Volume One“. Dylan arbeitete seit 2010 an dem Nachfolgewerk.

Das Cover von Dylans ‚The Philosophy of Modern Song‘, dessen Verkauf in einer Sonderedition für Kritik sorgte.

Das Cover von Dylans 'The Philosophy of Modern Song', dessen Verkauf in einer Sonderedition für Kritik sorgte.

Musikalisch ist es um Dylan in den vergangenen Jahren eher ruhig geworden. 2020 veröffentlichte er sein 39. und bislang letztes Studioalbum „Rough and Rowdy Ways“. (pst)