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Eröffnung der Bayreuther FestspieleWagner bei mehr als 30 Grad und viel Prominenz

Lesezeit 3 Minuten
MerkelBayreuth

Markus Söder (CSU, l-r), Ministerpräsident von Bayern, seine Frau Karin, Thomas Erbe, Mann der Bürgermeisterin von Bayreuth, Angela Merkel (CDU), Bundeskanzlerin, Brigitte Merk-Erbe, Bürgermeisterin von Bayreuth, Joachim Sauer, Mann von Kanzlerin Merkel, und Marc Rutte, Ministerpräsident der Niederlande, stehen vor dem Festspielhaus.

Bayreuth – Bundeskanzlerin Angela Merkel winkte freundlich, Moderator Thomas Gottschalk bekam den lautesten Applaus – und Glitzerroben waren der Trend des Tages: Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad haben in Bayreuth am Mittwoch die Richard-Wagner-Festspiele begonnen.

In einem schillernd grünen Zweiteiler mit langem Rock und Blazer kam Merkel an der Seite ihres Mannes Joachim Sauer am Festspielhaus an. Begleitet wurde das Paar vom niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte. Die Kanzlerin, die sich offiziell im Urlaub befindet, wirkte entspannt und lächelte in die Kameras, die rund 200 Schaulustigen applaudierten freundlich.

Sprechchor gegen Söder

Weniger nett wurde Bayerns Ministerpräsident Markus Söder begrüßt: Etwa zehn Menschen bildeten einen Sprechchor und skandierten „Refugees are welcome here!“ (Flüchtlinge sind hier willkommen) als Reaktion auf die Asylpolitik der CSU. Söder quittierte die Rufe nur mit einem kurzen Blick. Zu hören und zu sehen bekamen die Premierengäste eine Neuinszenierung der Wagner-Oper „Lohengrin“.

Der Auftakt der Premiere ist überwiegend freundlich aufgenommen worden, zu Beginn der ersten Pause gab es Applaus. Vor allem das Bühnenbild beeindruckte – geschaffen hat es der Maler Neo Rauch. Die musikalische Leistung der Sänger und des Orchesters war zunächst als solide einzustufen, die Inszenierung des amerikanischen Regisseurs Yuval Sharon wirkte jedoch statisch.

Lindner mit neuer Freundin zu Gast

Die musikalische Leitung lag bei Musikdirektor Christian Thielemann, der damit alle zehn im Festspielhaus aufgeführten Wagner-Werke dirigiert hat. Das ist vor ihm nur Felix Mottl (1856-1911) gelungen. Ein besonders begehrtes Fotomotiv auf dem roten Teppich war FDP-Chef Christian Lindner – denn er zeigte sich erstmals mit seiner neuen Lebenspartnerin. Den lautesten Applaus bekam einmal mehr Thomas Gottschalk, ein traditioneller Gast der Bayreuther Festspiele und beim oberfränkischen Publikum beliebt, weil er aus dem benachbarten Kulmbach stammt.

Während er einen klassischen Smoking trug, glänzte seine Frau Thea in einem goldfarbenen Hosenanzug, passender Kopfbedeckung und ebenso glänzenden Schuhen. Überhaupt hatten es die weiblichen Gäste ein wenig leichter an diesem Hochsommertag – ein Abendkleid ist nun einmal meist etwas luftiger als ein Smoking. Zudem entschieden sich die meisten Frauen für sommerliche Sandalen – für Männer ein No-Go. In besonders gewagten hohen Absätzen zeigte sich Bayerns neue Wissenschaftsministerin Marion Kiechle. An ihrer Seite: ihr Mann, Sportmoderator Marcel Reif. Auch das ehemalige Skirennfahrer-Ehepaar Christian Neureuther und Rosi Mittermaier war nach Bayreuth gekommen, zudem die Schauspieler Udo Wachtveitl und Francis Fulton-Smith.

Im Festpielhaus war es ähnlich heiß und drückend wie auf dem roten Teppich – denn das nach Plänen des Komponisten errichtete Haus ist nicht klimatisiert. Umso begehrter waren die Schattenplätze im Park rund um das Festspielhaus in den Pausen. Am Donnerstag werden die Festspiele mit „Parsifal“ fortgesetzt, das Festival endet am 29. August.