Filmfest München eröffnet mit „Toni Erdmann”
München – Großes Kino in München: Mit Maren Ades Komödie „Toni Erdmann” wird am Donnerstagabend das 34. Filmfest eröffnet. Bis zum 2. Juli laufen mehr als 200 Streifen aus aller Welt, darunter auch viele deutsche Produktionen.
Für die Festivalleiterin Diana Iljine ist das eine Chance, angesichts der Bilderflut in der digitalisierten Welt den Kinobesuch wieder als Erlebnis zu inszenieren. „Hier kann man dem Unbekannten begegnen und sich dem Neuen stellen”, erklärte Iljine. Das Filmfest versteht sich als Publikumsfestival, das den Zuschauern bei Podiumsgesprächen und Fragerunden die Begegnung mit Schauspielern und Filmemachern ermöglichen will.
Ehrengast ist in diesem Jahr die US-Schauspielerin Ellen Burstyn, vielen bekannt durch ihren oscarprämierten Auftritt in „Alice lebt hier nicht mehr”. Das Filmfest ehrt sie mit dem CineMerit Award für herausragende Verdienste um die Filmkunst. Die 83-Jährige stellt die Gesellschaftssatire „Wiener Dog” vor, außerdem laufen die ersten zwei Folgen der neuen vierten Staffel der US-Polit-Serie „House of Cards” rund um den US-Präsidenten Frank Underwood, in der Burstyn dessen Schwiegermutter spielt.
Erwartet werden auch der Regisseur Christian Petzold („Barbara”) und der iranische Filmemacher Bahman Ghobadi („Zeit der trunkenen Pferde”), der den unter Mithilfe von Flüchtlingskindern gedrehten Dokumentarfilm „Life on the Border” (Leben an der Grenze) vorstellt. Posthum geehrt wird der Nouvelle-Vague-Regisseur Jacques Rivette („L'Amour Fou”, „Die schöne Querulantin”). Das Filmfest präsentiert drei kurze Stummfilme des Ende Januar gestorbenen Regisseurs, die bis vor kurzem als verschollen galten.
Im Laufe des Festivals werden auch wieder viele Preise verliehen, etwa der Bernd Burgemeister Fernsehpreis, der Kinder-Medien-Preis oder der Förderpreis Neues Deutsches Kino. (dpa)