Friedensnobelpreis-TrägerElie Wiesel mit 87 Jahren gestorben

Elie Wiesel ist am Samstag im Alter von 87 Jahren gestorben
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Tel Aviv – Der Holocaust-Überlebende und Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel ist tot. Er sei im Alter von 87 Jahren in den USA gestorben, berichteten israelische Medien und die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem am Samstagabend.
Der 1928 in Rumänien geborene Wiesel hatte das Grauen der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald überlebt. Seitdem engagiert sich der in New York lebende Schriftsteller und Friedensnobelpreisträger für das Wachhalten der Erinnerung an die Opfer des Holocaust.
Mit höchstem deutschen Orden ausgezeichnet
Der Publizist und Hochschullehrer hatte 1986 den Friedensnobelpreis bekommen. Im Juni 2009 besuchte er gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und US-Präsident Barack Obama das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald. Vor zwei Jahren wurde er in New York mit einem der höchsten deutschen Orden, dem Großen Verdienstkreuz mit Stern, geehrt.
Wiesel als „Lehrer der Menschheit“ gewürdigt
Das Internationale Auschwitz-Komitee hat bestürzt auf den Tod von Nobelpreisträger Elie Wiesel reagiert und den Auschwitz-Überlebenden als „Lehrer der Menschheit“ gewürdigt. „Elie Wiesel war kein Weg zu weit und kein Anlass zu gering, Menschen über die Schrecken und Verbrechen von Auschwitz zu informieren“, sagte Christoph Heubner, der Vize-Exekutivpräsident der Überlebendenorganisation, am Samstag in Oswiecim.
„Wiesel verkörperte den Sieg des menschlichen Geistes über das Böse“
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat bestürzt auf den Tod des Holocaust-Überlebenden und Friedensnobelpreisträgers Elie Wiesel reagiert. „Der Staat Israel und das jüdische Volk trauern zutiefst um Elie Wiesel“, sagte Netanjahu am Samstag. „Der Wortkünstler Elie hat mit seiner außergewöhnlichen Persönlichkeit und seinen faszinierenden Büchern den Sieg des menschlichen Geistes über die Grausamkeit und das Böse verkörpert.“ (afp, dpa)