„Halten wildgewordene Hausfrauen für Theater“Ottfried Fischer schießt gegen Comedians

Ottfried Fischer hat die deutsche Comedy-Szene stark kritisiert.
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Passau – Der Kabarettist und Schauspieler Ottfried Fischer (65, „Der Bulle von Tölz“) hat sein Leben in dem Buch „Heimat ist da, wo dir die Todesanzeigen etwas sagen“ aufgearbeitet - und geht darin mit der heutigen Comedy-Szene scharf ins Gericht. Statt Kabarett gebe es „mit Zehntausenden von Leuten überfüllte Riesenhallen und ausverkaufte Stadien, in denen Programme angeboten werden, die wild gewordene Hausfrauen für Theater halten“.
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Das Kabarett sieht Fischer im Niedergang. „Unübersehbar, wie es schwächelnd sich suhlt im Parodiensumpf.“ Das Fernsehen sei nicht in der Lage, das Kabarett würdig zu vermitteln.
Umzug von München nach Passau
Der an Parkinson erkrankte Schauspieler zog vor zwei Jahren von München nach Passau, wo er als Kind häufig Zeit bei seinen Großeltern verbracht hat. Vor dem Umzug lag er wegen einer schweren Sepsis in einer Klinik. „Es bleibt einem nichts anderes übrig als nachzudenken, wenn man alleine im Krankenzimmer liegt“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Aus dieser Auseinandersetzung mit sich selbst sei die Biografie entstanden.
Das 200-seitige Buch erscheint am Freitag (27. September). Darin schreibt er über Niederbayern, über Erlebnisse mit Kollegen, berichtet von seinem Alltag in Passau und setzt sich mit der Zeit und dem Tod auseinander. „Gegen Ende eines Lebens werden unaufhaltsam die Jahre kürzer.“ (dpa)