Viele bekannte Denkerinnen und Denker kommen zur 13. Ausgabe der phil.Cologne. Wir werfen einen Blick in das Programm.
Zukunft der TechnologiePhilosophie trifft Raumfahrt bei der phil.Cologne

Hans Königsmann war Vize in Elon Musks Unternehmen SpaceX.
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Für ihre 13. Ausgabe setzt die phil.Cologne zu einem Höhenflug an: Unter den Gästen, die zwischen dem 23. und 30. Juni zum Philosophie-Festival nach Köln kommen, ist auch Hans Königsmann, seines Zeichens bis 2021 Vizepräsident und Chefingenieur in Elon Musks Weltraumfirma SpaceX. Mittlerweile ist er unter anderem im Aufsichtsrat des Bremer Raumfahrtunternehmens OHB SE.
Mit ihm auf dem Podium sitzen die Philosophin, Astrophysikerin und Journalistin Sibylle Anderl und der Experte für Weltraumrecht Stephan Hobe.
Daniel Kehlmann und die KI
Bei der Mehrzahl der anderen 37 Veranstaltungen werden sich auf alle Fälle die Gedanken in die Lüfte schwingen und sicherlich auch die eine oder andere Kapriole schlagen.
Schon zum Auftakt am 23. Juni geht es um wesentliche Themen unserer Tage: Autor Daniel Kehlmann spricht mit dem Bonner Philosophen Markus Gabriel über KI. Robert Habeck und Kabarettist Florian Schroeder sorgen sich um die Demokratie.
Die Zukunft Europas
Und der Psychiater Thomas Fuchs und die Soziologin Laura Wiesböck widmen sich dem Phänomen der Zunahme von psychischen Erkrankungen (19 Uhr, Balloni-Hallen).
Viele prominente Stimmen, manche davon Stammgäste der phil.- oder der lit.Cologne, beschäftigen sich mit den unterschiedlichsten Themen: Der ehemalige Luxemburger Außenminister Jean Asselborn äußert sich zur Zukunft Europas, Rolf Mützenich, der seit langem für die SPD im Bundestag sitzt, diskutiert mit der Juristin Frauke Rostalski über den Umgang mit der AfD.
Gefahr für die Freiheit
Peter Sloterdijk geht der Frage nach dem Umgang mit Technik und Technologien nach. Michel Friedman sieht so der Titel seines Abends die „Freiheit in Gefahr“.
Wörter wie „Freiheit“, „Demokratie“, „Frieden“ oder „Krieg“ ziehen sich wie ein roter Faden durch das Programm, das wie immer von Aktualität geprägt ist. Und von der Einsicht der Festivalmacher, dass es naiv sei, zu denken, man könne „Lösungen liefern“, so Programmleiter Tobias Bock. „Aber was wir können, das ist Orientierung liefern, Fragen stellen, Diskursräume öffnen, streiten und anderen beim Denken zusehen, selbst mitdenken und damit vielleicht unseren Kompass ein wenig neu kalibrieren“.
Internationale Krisenherde im Visier
Neu ist dabei eine zweiteilige Kooperation mit der Oper Köln vor der Premiere von Philippe Manourys Werk „Die letzten Tage der Menschheit“, das auf Karl Kraus’ gleichnamigem Roman basiert: Herfried Münckler spricht zum einen über den Ersten Weltkrieg und dessen Voraussetzungen. Zum anderen sind die neuen Rollen Deutschlands und Europas im Weltgefüge Thema.
Natürlich werden auch die internationalen Krisenherde ins Visier genommen: die aktuelle Lage in den USA (unter anderem von Claus Leggewie) oder auch das Leben in Israel seit dem 7. Oktober 2023 (von Schriftstellerin Lizzie Doron).
Verbeugung vor Gerhart Baum
Aber es finden sich auch viele Abende zu Stichworten wie Nachhaltigkeit, Klimawandel (mit Luisa Neubauer), die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich, Sterbehilfe, Kinderrechte (mit Aladin El-Mafaalani), Rassismus, Glauben sowie neue Beziehungsformen. Aber auch patriarchale Gewalt, der die französische Philosophin Camille Froidevaux-Metterie und die deutsche Juristin Christina Clemm begegnen.
Der im Februar verstorbene Gerhart Baum hat mit „Besinnt Euch“ ein Buch hinterlassen, das posthum erscheint und auf der phil.Cologne von Angelika Nußberger, Therese Hämer und Martin Stankowski vorgestellt wird.
Dass man Gedankenspiele auch in alle Richtungen führen kann und sicherlich auch muss, zeigt der Politikwissenschaftler und Militärexperte Carlo Masala: Im Rahmen der Salon-Reihe des Festivals fragt er sich: „Was, wenn Russland gewinnt?“ Was nicht zu hoffen ist ...
Alle Termine finden sich unter www.philcologne.de