Kölner MuseenVorschau auf die Ausstellungen in diesem Jahr

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MAKK-Ausstellung „Between the Trees“. Hier ein Werk von Dan Hoopert: Audio Synthesis „What does a tree sound like“ (2022).

„Wie klingt ein Baum?“ fragt sich Dan Hoopert in einer Arbeit, die Teil der Baum-Schau des MAKK sein wird.

Wohin geht die Reise im Kölner Museumsjahr? Wie kann man die Besucherinnen und Besucher wieder in gleicher Anzahl zur Kunst locken wie vor der Pandemie? Axel Hill hat sich in den verschiedenen Häusern umgehört.

Rautenstrauch-Joest-Museum

Während die große Sonderausstellung zum Thema „Liebe“ noch bis April läuft, finden im RJM in erste Linie „Interventionen“ statt, die an verschiedenen Punkten der Dauerausstellung platziert werden.

So zeigt „Gegenbilder“ (ab 10. Februar) Bilder von jungen Fotografinnen und Fotografen aus aller Welt. Unter dem Motto „Artist meets Archive“ setzt sich ab Anfang Mai die südafrikanische Künstlerin Lebohang Kganye mit den Fotobeständen des Hauses auseinander.

Die Künstlerin Lebohang Kganye.

Das RJM hat die Künstlerin Lebohang Kganye eingeladen und erzählt „Borderstories“.

„Borderstories“ („Geschichten von Grenzen“) erzählt ab Ende Mai von den Grenzen, die in einer ansonsten globalisierten Gegenwart Menschen immer wieder am Weiterkommen hindern – in Afrika genauso wie auch in Köln.

Museum Ludwig

Yilmaz Dziewior und sein Team widmen sich der Grand Dame der türkischen Kunst, Füsun Onur (ab September), der ukrainischen Moderne (ab Juni) und der wieder neu zu entdeckenden Künstlerin Ursula (ab März).

Ab August wird wie alle zwei Jahre die zeitgenössische Kunst in einer Präsentation gezeigt. Ende Oktober sind besondere Radierungen von Pablo Picasso zu sehen, deren Druckplatten einst verloren gegangen waren.

Kasper König, Kurator der Skulptur Projekte beim LWL-Museum für Kunst und Kultur, steht am Museum in Münster (Archivbild).

Kasper König.

Und für die Präsentation der Schenkung seines früheren Direktors Kasper König, ein stets vergnügter Zeitgenosse, hat das Ludwig mit dem Elften im Elften den passenden Tag ausgewählt.

Museum für Ostasiatische Kunst

Auch das MOK widmet sich einem besonderen Teil seiner Sammlung: Aus dem Nachlass des Bitburger Eisenbahningenieurs Heinrich Hildebrand (1855–1925) erbte das Museum ein Konvolut chinesischer Silberschmiedearbeiten der späten Qing-Dynastie, das ab April zu sehen sein wird.

Museum für Angewandte Kunst Köln

Der Auftakt ins Kölner Museumsjahr findet im MAKK statt. „Between the Trees“ – zwischen den Bäumen – heißt es dort ab dem 3. Februar. In der Ausstellung, der Titel lässt es ahnen, dreht es sich um die Bedeutung des Baumes, für eine grüne Stadt, aber auch als Inspirationsquelle und Werkstoff für Design und Kunst.

Ab August widmet man sich unter dem Titel „Apropos visionär“ dem Fotografen Horst H. Baumann (1934 – 2019) mit einer großen Retrospektive mit rund 400 Fotografien aus seinem Lebenswerk. Der gebürtige Aachener war zwar Autodidakt, nahm aber auch mehrfach an der Photokina und 1977 an der documenta teil.

Von Ende Mai an können 100 Arbeiten bewundert werden, die für den „Staatspreis Manufactum für angewandte Kunst und Design im Handwerk“ nominiert worden sind.

Museum Schnütgen

Nachdem die Sonderausstellung „Magie Bergkristall“ Mitte März zu Ende gegangen sein wird, plant das Schnütgen für den Sommer die Klanginstallation „Gipskartonfeuerschutz“ der Künstlerin Franka Hörneschemeyer. Für ein Künstlerbuch hatte sie Ausschnitte aus Architekturplänen zusammengestellt. Aus den Beschriftungen wählte sie einzelne Worte aus, die an drei Stellen des Schnütgen alle 22 Sekunden erklingen sollen.

Käthe-Kollwitz-Museum

Auch das Käthe-Kollwitz-Museum steckt wie auch das Römisch-Germanische Museum mitten in einer Sanierung, die Wiedereröffnung ist für Herbst 2023 geplant.

Bis dahin heißt es aber „Wegen Bauarbeiten geöffnet!“: Am 31. Januar lässt man sich in einem speziellen neuen Raum in der Neumarktpassage über die Schulter schauen: Das Kollwitz-Team will dort zeigen, was während der Schließung hinter den Kulissen erarbeitet wird – und die Besucherinnen und Besucher daran beteiligen.

NS-Dokumentationszentrum

„Un/Sichtbarer Terror“ heißt die Serie von Bildern von Mark Mühlhaus, die ab Mitte März im NS-Dok gezeigt werden. Der Fotograf hat seit 2021 mehr als 30 Orte mit der Kamera besucht, an denen Anschläge, Übergriffe und Morde von rechten Täterinnen und Tätern verübt worden sind.

Mehr Informationen unter museen.koeln

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