Wohin geht die Reise?Warum der ESC sehr oft sehr enttäuscht

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14.05.2023, Großbritannien, Liverpool: Loreen (M) aus Schweden reagiert während der Abstimmung beim Finale des 67. Eurovision Song Contest (ESC) in der M&S Bank Arena. Im Vordergrund sind Lord Of The Lost aus Deutschland zu sehen. Foto: Peter Kneffel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Vorne die Loser-Lords, hinten die Siegerin Loreen.

Wieder mal ganz hinten gelandet - eigentlich sollten wir uns in Deutschland dran gewöhnt haben...

Seit 1973 fiebere ich jedes Jahr mit Deutschlands Song-Contest-Beiträgen und war sehr oft sehr, sehr enttäuscht. 

Nicht so in diesem Jahr. Lord of the Lost waren schon beim deutschen Vorentscheid vielleicht das geringste Übel, aber eben keine Nummer, die man zu diesem Wettbewerb schickt. Einfach nur laut, einfach nur Lack reicht schon lange nicht mehr. Den Schweden wird oft – auch in diesem Jahr – vorgeworfen, ihre Nummern seien zu kalkuliert, zu sehr auf einen potenziellen Sieg getrimmt. Aber geht es nicht genau darum: um den Sieg? 

Aber sei’s drum, wenn kein Ebstein’sches Wunder geschieht, werden wir halt weiter im Punktekeller vor uns hinmodern.

Apropos Punkte: Von vielen wird (einmal mehr) bekrittelt, dass es ohne die Punkte der Jurys ein anderes Ergebnis gegeben hätte und der ESC nächstes Jahr in Finnland stattfände. Doch ohne Jurys würden am Ende des Tages diejenigen vorne liegen, die die finanziellen Mittel haben, im Vorfeld eine europaweite Marketingmaschinerie ans Laufen zu kriegen. Und: Die Jurys spiegeln ein wenig den Geschmack all derer, die nicht am Tele-Voting teilnehmen.

Nun bleibt die Frage, wer den angeblichen „Kult-Kommentator“ Peter Urban beerben darf. Über dessen letzten ESC-Einsatz konnte man wenigstens mal nicht großartig meckern. Man wird ja genügsam.

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