Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Mietvertrag unterzeichnetUrania-Theater wird Nachfolger der Bühne der Kulturen

Lesezeit 2 Minuten
tier0_2017_10_20_MDS-KR-2017-10-20-71-124031313 (2)

Beleben das Urania neu (v.l.): Frank Oppermann, Bettina Montazem, Richard Bargel und Lea Montazem.

Köln – „Claudia Howard hat sich tierisch gefreut!" Denn obwohl der Name Urania-Theater nicht geschützt ist, war es Bettina Montazem „unheimlich wichtig", dass die Frau, die 1985 hier in der Platenstraße 32 ein Theater gründete, damit einverstanden ist, wenn Montazem und ihre Mitstreiter an dieser Stelle ein Haus mit demselben Namen eröffnet. „Und sie kommt am 7. November zu unserer Eröffnung!"

Bettina Montazem hatte lange das Theater Die Baustelle an der Bonner Straße betrieben, und mit Kollegen ein Tourneetheater gegründet. In dieser Konstellation wird man jetzt auch im Urania-Theater agieren. „Wir versuchen das Haus als Gemeinschaft zu führen - das ist nicht leicht, aber wir machen das!"

Keks e.V. wollte nicht weiter an Bühne der Kulturen vermieten

Vor gerade mal zweieinhalb Wochen unterzeichneten sie den Mietvertrag. Das Haus war freigeworden, nachdem der Vermieter Keks e.V. nicht weiter an die Bühne der Kulturen vermieten wollte. Die laut gewordenen Rassismusvorwürfe gegen ihren Vermieter lässt Bettina Montazem nicht gelten: „Ich bin Iranerin!"

Und so gehören zum gesellschaftspolitischen Konzept der Gruppe auch verschiedene Reihen, von denen sich die erste mit „Der anderen Türkei" beschäftigt, Kurator ist Hüseyin Erdim. Aber der Schwerpunkt liegt natürlich beim Theater, erste Premiere ist Brechts „Mutter Courage und ihre Kinder" (8.9.). Eigentlich als Wiederaufnahme geplant, wurde bei den Proben daraus eine Neuinszenierung, „denn ich habe festgestellt, dass ich mich in den letzten zwei Jahren sehr verändert habe", erzählt Bettina Montazem. 

Theater steht auch freien Gruppen zur Verfügung

Daneben steht das Haus aber auch freien Gruppen zur Verfügung. „Wir haben zum Beispiel einigen, die noch Termine mit der Bühne der Kulturen ausgemacht haben, diese auch bei uns zugesagt." Aber sie macht auch klar: "Wir sind kein Mehrzweckhallenbetrieb! Gruppen können das Haus mieten, aber ihre Auftritte firmieren dann nicht unbedingt unter unserem Namen oder werden auf unserer Homepage beworben.

Die ist zwar noch nicht freigeschaltet, aber das kommt in den nächsten Tagen. Bislang war man mit der Renovierung des Cafés beschäftigt - um Geld zu sparen haben dabei, wenn möglich, alle Hand angelegt. Und auch später wollen die, die auf der Bühne spielen, auch hinter der Theke stehen. "Damit die Menschen mit uns ins Gespräch kommen können.

Und man wird das erfolgreiche Tourneetheatergeschäft weiter betreiben - man muss sogar, denn mit dieser Form der „Querfinanzierung können wir die Miete bezahlen - langfristig und zuverlässig!" Und genau darin lag wohl auch der Hauptgrund des Keks e.V., diese neuen Mieter ins Haus zu lassen.