Seit Ende Juni gibt es Medienberichte über Vorwürfe der Vetternwirtschaft rund um den Rundfunk Berlin-Brandeburg (RBB). Nun ergeben sich weitere Konsequenzen.
RBB-AffäreProgrammdirektor bietet Vertragsbeendigung an

RBB-Programmdirektor Jan-Schulte Kellinghaus bereitet sich am 7.9. 2022 vor Beginn des Ausschusses für Engagement, Bundesangelegenheiten und Medien im Festsaal des Abgeordnetenhauses vor.
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Im krisengeschüttelten ARD-Sender Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) deutet sich eine weitere Veränderung an der Spitze an. RBB-Intendantin Katrin Vernau teilte am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus habe „von sich aus angeboten, seinen Vertrag zu beenden und auf seinen nachvertraglichen Ruhegeldanspruch zu verzichten“. Zuvor hatte das Online-Portal „Business Insider“ berichtet. Vernau ergänzte: Zu welchen Konditionen gegebenenfalls eine Vertragsbeendigung erfolgen könne, „dazu sind wir noch im Gespräch“.
Im Zentrum des RBB-Skandals stehen die fristlos entlassene Intendantin Patricia Schlesinger und der zurückgetretene Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf. Seit Ende Juni kamen über Medienberichte Vorwürfe der Vetternwirtschaft und des Filzes auf, beide wiesen Vorwürfe zurück. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ermittelt. Vernau ist Interims-Intendantin und soll den Sender aus der Krise führen.
In die Kritik gerieten auch die teilweise noch heute aktiven Direktoren rund um Schlesinger an der Spitze des öffentlich-rechtlichen Senders. Dazu gehört auch Schulte-Kellinghaus. Erst im Februar 2022 war er für eine zweite Amtszeit und damit fünf weitere Jahre bestätigt worden. Er ist seit 2017 Programmdirektor.
Teil der Kritik in der RBB-Krise waren auch Ruhegeldregelungen für Führungskräfte. Das heißt, dass ihnen auch Geld zustehen würde, wenn sie nicht mehr für den Sender arbeiten, aber auch noch nicht im Rentenalter sind.