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Sexistische und rassistische Aussagen„Rolling Stone“-Mitgründer aus Vorstand von Rock and Roll Hall of Fame ausgeschlossen

Lesezeit 2 Minuten
(FILES) Rolling Stone Publisher Jann Wenner speaks onstage at the 28th Annual Rock and Roll Hall of Fame Induction Ceremony at Nokia Theatre L.A. Live on April 18, 2013 in Los Angeles, California. The cofounder of Rolling Stone magazine, Jann Wenner, has been ousted from his seat on the board of the Rock and Roll Hall of Fame Foundation for comments blasted as racist and sexist, US media reported September 16.
Wenner's removal from the board of the foundation came only a day after his remarks were published in the New York Times, generating wide criticism. (Photo by KEVIN WINTER / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / AFP)

Mitbegründer des Musikmagazins „Rolling Stone“, Jann Wenner, ist aus dem Vorstand der Stiftung Rock and Roll Hall of Fame ausgeschlossen worden.

Der 77-Jährige Jann Wenner porträtiert in seinem neuen Buch „The Masters“ ausschließlich weiße, männliche Musiker.

Der Mitbegründer des Musikmagazins „Rolling Stone“, Jann Wenner, ist nach US-Medienberichten wegen als sexistisch und rassistisch eingestuften Äußerungen aus dem Vorstand der Stiftung Rock and Roll Hall of Fame ausgeschlossen worden. „Jann Wenner wurde aus dem Vorstand der Rock and Roll Hall of Fame entlassen“, zitierte das Branchenblatt „Variety“ am Samstag eine Erklärung der Stiftung. Wenners Äußerungen in einem Bericht der „New York Times“ hatten zuvor weitreichende Kritik ausgelöst.

Die Zeitung hatte den 77-Jährigen gefragt, warum in seinem neuen Buch „The Masters“ keine nicht-weißen Menschen und keine Frauen zur Sprache kommen. Wenner porträtiert darin die Musiker Bob Dylan, John Lennon, Mick Jagger, Pete Townshend, Jerry Garcia, Bono und Bruce Springsteen. Wenner sagte dem Blatt zufolge, seine sieben Protagonisten seien eine Art „Philosophen des Rocks“, die tiefgehende Dinge über den Geist ihrer Generation zu sagen hätten. „Das sind diejenigen, die es wirklich artikulieren konnten“, gab Wenner an.

„Rolling Stone“-Mitbegründer: Frauen auf intellektueller Ebene nicht so wortgewandt wie Männer

Zu Frauen sagte er: „Keine von ihnen war auf dieser intellektuellen Ebene so wortgewandt.“ Auch schwarze Genies wie Stevie Wonder, Curtis Mayfield und Martin Gaye hätten sich nicht auf dieser Ebene ausgedrückt. „Nur um der Öffentlichkeitsarbeit willen hätte ich vielleicht losgehen und einen schwarzen Künstler und eine weibliche Künstlerin finden und einbeziehen sollen, die nicht demselben historischen Standard entsprechen, nur um diese Art von Kritik abzuwenden“, sagte Wenner.

Der 77-Jährige begründete das Musikmagazin „Rolling Stone“ im Jahr 1967 mit. In den darauffolgenden Jahrzehnten führte er oft lange Interviews mit einer Vielzahl von Rocklegenden. Das Blatt wurde zum führenden Musikmagazin seiner Zeit und ging später auch dazu über, Stücke zu anderen Kulturbelangen oder etwa Interviews mit Spitzenpolitikern zu veröffentlichen. Wenner schuf ebenso die Stiftung Rock and Roll Hall of Fame, deren Vorsitzender er bis 2020 war. (afp)