Weisse und Rehberg beste SchauspielerFernseh-Auszeichnung im Museum Ludwig in Köln

Schauspielerin Ina Weiße bei der Verleihung der Auszeichnungen der Deutschen Akademie für Fernsehen.
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Köln – Als Steven Spielberg bei "Schindlers Liste" vertraglich festschreiben ließ, dass sein Film im Fernsehen weder gekürzt noch ohne Nachspann ausgestrahlt werden dürfe, da brach er eine Lanze für all jene (Film-)Werke, die sonst kaum wahrgenommen werden. Genau diese ins Rampenlicht zu stellen, hat sich die Deutsche Akademie für Fernsehen zur Aufgabe gemacht, wie NRW-Minister Franz-Josef Lersch-Mense in seinem Grußwort bei der dritten Verleihung ihres Fernsehpreises betonte. Deshalb erweiterte die aus 740 Mitgliedern bestehende Akademie ihren Preisregen um eine weitere Kategorie: "VFX/Animation".
Da die Preise alphabetisch verliehen wurden, war es die letzte der 21. Auszeichnungen des Abends. Sie ging an Denis Behnke für seine beeindruckenden digitalen Tricks in der Neuverfilmung des DDR-Kino-Klassikers "Nackt unter Wölfen", in der er die KZs mit virtuellen Häftlingen füllte.
Davor nahmen die Vertreter der übrigen 20 Gewerke von Bildgestaltung über Regie bis hin zu Stunt (alle Kategorien und Preisträger unter: www.dwdl.de) ihre Preise entgegen, eingeleitet von kurzen Ausschnitten der jeweils drei nominierten Filme. "Diese geballte Qualität an einem Abend zu sehen, finde ich beglückend. Da sieht man, zu welchen herausragenden Leistungen das deutsche Fernsehen fähig ist", sagte Schauspieler Ulrich Matthes, der für seine Nebenrolle in "Bornholmer Straße" geehrt wurde. Dass es am deutschen TV-Alltag dennoch viel zu verbessern gilt, daran erinnerte der Kölner Produzent und Akademie-Vorstand Gerhard Schmidt: angefangen von einer beschämenden Frauenquote über die heilige Quoten-Kuh ("Man kann heute eher im Vatikan über das Dogma der unbefleckten Empfängnis diskutieren als im ZDF über das Dogma der Quote"), bis hin zum Missbrauch der Rundfunkgebühren für Verwaltungsausgaben. Herkules-Aufgaben, denen sich die Akademie stellen will.
Natürlich darf bei einer solchen Veranstaltung eine launige Zwischenmoderation nicht fehlen. Die hatte Dietrich Hollinderbäumer übernommen. In der Kategorie "Fernseh-Unterhaltung" ging der Preis an die WDR-Mockumentary "Endlich Deutsch!" von Lutz Heineking jr., die Absurditäten von Migranten-Deutschkursen aufs Korn nimmt. Auch das eine ungewöhnliche Entscheidung der Akademie-Mitglieder, die in ihren Entscheidungen mehr Mut bewiesen als die "große Schwester", die Deutsche Filmakademie.