Nach zahlreichen Kontroversen plant Sänger Xavier Naidoo ein Comeback. Doch die Konzerte in Köln sorgen für Kritik.
Comeback in KölnXavier Naidoos geplante Konzerte stoßen auf Widerstand

Der Sänger Xavier Naidoo steht beim Blue Balls Festival in der Schweiz auf der Bühne. (Archivfoto)
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Nachdem Sänger Xavier Naidoo in der Vergangenheit kontroverse Ansichten geäußert hat, sorgen seine geplanten Comeback-Konzerte in Köln für Diskussionen. Der Verein „Werteinitiative“ fordert die Absage der Konzerte, da sie als Gleichgültigkeit gegenüber antisemitischer Hetze interpretiert werden. Naidoo hatte sich im April 2022 für vergangene Aussagen entschuldigt und das Veranstaltungsunternehmen „Live Nation“ verteidigt auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) die Entscheidung, ihm eine zweite Chance zu geben.
In der Vergangenheit verbreitete Naidoo Verschwörungstheorien, sympathisierte mit Reichsbürgern, äußerte sich antisemitisch und leugnete den Holocaust. Nach einer mehrjährigen Pause sind nun für den 16. und 17. Dezember Konzerte in der Kölner Lanxess-Arena geplant. Der Musiker habe sich in der Zwischenzeit zweifelsfrei von falschen Sichtweisen und rechten verschwörerischen Gruppen distanziert, so die Veranstalter.
Antisemitismusbeauftragte mahnt zu Kontrolle
„Wer Holocaust-Leugnung und antisemitische Mythen verbreitet, darf in Deutschland keine Show-Bühne erhalten“, schreibt der Verein „Werteinitiative“. Zudem kritisierte er, dass Veranstalter und Arena bereits im Mai 2023 einen Auftritt des Musikers Roger Waters ermöglicht hatten, obwohl dieser wegen antisemitischer Symbolik und Unterstützung der israelfeindlichen BDS-Bewegung in der Kritik gestanden habe.
Die nordrhein-westfälische Antisemitismusbeauftragte Sylvia Löhrmann erklärte auf Anfrage der KNA: „Sollte an den Auftritten festgehalten werden, erwarte ich, dass die Veranstalter ihrer Verantwortung gerecht werden und sofort einschreiten, sollte die Bühne genutzt werden, um Verschwörungsmythen und offenen Antisemitismus zu verbreiten.“ Die Aussagen Naidoos in der Vergangenheit bezeichnete sie als unerträglich. (kna)