Maske an und Fenster aufMehr Lüftungsampeln in Leverkusener Schulen geplant

Offene Fenster gegen dicke Luft und Masken zum gegenseitigen Schutz. So praktiziert es die Sekundarschule.
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- Es gibt sie schon in neueren Klassenräumen: Die Lüftungsampeln. Langfristig sollen sie an allen Schulen eingesetzt werden.
- Aktuell untersuht die Stadtverwaltung Klima und Lüftungstechnik öffentlicher Gebäude.
Leverkusen – Ob die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte nun Masken tragen oder nicht – wenn eine Schulklasse sich im Unterrichtsraum aufhält, herrscht schon nach wenigen Minuten dicke Luft. Damit davon kein erhöhtes Infektionsrisiko ausgeht, rät der Medizinische Dienst Leverkusen, alle 15 Minuten die Fenster zu öffnen und fünf Minuten lang gründlich zu lüften.
Hinweise darauf, dass eine Stoßlüftung angebracht ist, können so genannte „Lüftungsampeln“ geben, die seit ein paar Jahren bereits an einigen Schulen in Leverkusen im Einsatz. Diese Geräte, die zwischen 100 und 130 Euro kosten, messen den Kohlendioxid-Gehalt in der Luft und geben mit Farbanzeigen in Grün, Gelb und Rot Hinweise auf die Luftqualität: Wenn es gelb leuchtet, sollten die Fenster geöffnet werden, damit es nicht rot wird.
Bewährte Hilfsmittel
„Wir haben diese Lüftungsampeln in einigen Schulen schon seit Jahren im Einsatz, die haben sich bei uns bewährt“, berichtete Maria Kümmel, Leiterin des Fachbereichs Gebäudewirtschaft der Stadtverwaltung im Bauausschuss. Kohlendioxid ist bekannt als guter Indikator für den Luftwechsel, eine Konzentration von höchstens 0,1 Prozent zeigt einen hygienisch ausreichenden Luftwechsel an.
Wenige Fälle, viel Vorsicht
Das Gesundheitsamt Leverkusen meldete am Dienstagmorgen eine Anzahl von aktuell 64 Covid-19-Erkrankungen. Zwei Patienten werden im Klinikum stationär behandelt, ein Fall intensivmedizinisch. Die Krankheitsfälle sind damit aktuell wieder rückläufig. Dr. Martin Oehler, Leiter des Gesundheitsamtes: „ In Leverkusen sind weiterhin keine größeren »Hotspots« zu verzeichnen. Allerdings sind unter anderem in Schulen und Kitas einzelne Fälle aufgetreten. Das ist, so lange es sich um Einzelfälle handelt, grundsätzlich nicht beunruhigend.“
Sein Amt hat den Leitungen aller weiterführenden Schulen empfohlen, grundsätzlich am Maskentragen festzuhalten. Das Amt rät weiterhin, Reisen in Risikogebiete zu vermeiden und bei sozialen Kontakten unbedingt die Hygieneregeln einzuhalten: Abstand, Mund-Nasen-Schutz, Hände waschen. (ger)
Kümmels Amt ist zurzeit dabei, in allen öffentlichen Gebäuden und mit Vorrang in den Schulen die Lüftungstechnik zu überprüfen. Während die Klassenzimmer relativ einfach mit Frischluft versorgt werden können, sieht das vor allem in Sporthallen mitunter anders aus. „Wir prüfen im Moment vor allem die Lüftungsanlagen in Sporthallen“, teilte Baudezernentin Andrea Deppe mit. Als unproblematisch gelten in Sachen Abluft Wasch- und Toilettenräume, da dort von vorn herein für ausreichenden Luftaustausch gesorgt wird. Gemeinsam mit dem Medizinischen Dienst sei eine lange Liste abzuarbeiten. „Wir kämpfen uns jetzt da durch.“
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Breite Zustimmung herrschte im Ausschuss für das Vorhaben, für die Ausstattung aller Unterrichtsräume in städtischen Schulen mehr als 1000 Lüftungsampeln anzuschaffen. Es sei allerdings unklar, ob die Marktlage eine solche Bestellmenge überhaupt zulasse und mit welchen Lieferfristen gerechnet werden müsse. Auch ist klar, dass mit diesen Geräten in Sporthallen nichts auszurichten sei. Weniger Sorge macht sich die Stadt um die Finanzierung ihrer Bemühungen. Bund und Länder haben dafür inzwischen einen eigenen Fonds eingerichtet.