Eine der offenen Fragen beim Amoklauf von Graz ist das Motiv des Täters. Die Polizei stellt einen Abschiedsbrief sicher.
Amoklauf von GrazAbschiedsbrief des Täters ohne Hinweis auf Motiv

Eine Frau zündet eine Kerze im Gedenken an die Todesopfer des Amoklaufs vom Graz am 10. Juni 2025 an.
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Der Amokschütze von Graz hat einen Abschiedsbrief hinterlassen. Die Polizei habe ein in analoger und digitaler Form vorliegendes Dokument sichergestellt, sagte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, im ORF-Fernsehen. Das Schreiben gebe aber keinen Hinweis auf das Motiv des Schützen, so Ruf. Medien hatten spekuliert, dass der junge Mann in seiner Schulzeit wohl gemobbt worden sei.
Unterdessen zeigen sich die Sicherheitsbehörden in Österreich offen für eine Debatte über das Waffenrecht. Es gelte, den Fall genau zu analysieren und zu prüfen, ob die gesetzlichen Vorgaben lückenhaft seien und gegebenenfalls nachgeschärft werden müssten, sagte Ruf.
Der 21-Jährige besaß die am Tatort sichergestellte Faustfeuerwaffe und eine Schrotflinte legal. Er hatte eine Waffenbesitzkarte, deren Erwerb unter anderem mit einem psychologischen Test verbunden ist. Der ehemalige Schüler hatte am Vormittag an dem Gymnasium zehn Menschen getötet und anschließend Suizid begangen.
Die Schule wird nach Angaben eines Sprechers des Bildungsministeriums diese Woche keinen normalen Betrieb anbieten. Es gehe in diesem Moment um Angebote, die helfen könnten, die Trauer und Verzweiflung irgendwie zu verarbeiten. (dpa)