Keine SabotageBornholm hat nach Blackout wieder Strom

Bornholm waren zuletzt erst Lecks an den Pipelines Nord Stream 1 und 2 aufgetreten.
Copyright: imago/agefotostock
Kopenhagen – Entwarnung auf Bornholm: Die dänische Ferieninsel hat wieder Strom. Die Versorgung für die knapp 40000 Bewohner war am Montagmorgen um kurz vor acht Uhr unterbrochen worden. Die erste Vermutung der dänischen Medien war, dass auf dem Ostseegrund das Stromkabel vom schwedischen Festland beschädigt wurde – eine mögliche Form der Sabotage. Schließlich wurden nahe der Insel Ende September die Gasleitungen Nord Stream 1 und 2 von Unbekannten mittels Sprengung beschädigt.
Fehler auf der Insel: Strom musste abgestellt werden – keine Sabotage
Die Elektrizitätsversorgung konnte jedoch bis 11.30 Uhr wiederhergestellt werden. „Mit dem Stromkabel zwischen Schweden und Bornholm ist alles in Ordnung“, versicherte entwarnend Peter Hjalmar vom Energieversorger Eon gegenüber „Sveriges Radio“. Es sei ein Fehler auf der Insel gewesen, der dazu geführt habe, dass von Schweden aus der gesamte Strom für Bornholm abgestellt werden musste. Doch die genaue Ursache ist bislang noch nicht bekannt.
Dabei sollen auch Fake News per SMS umgehen, die weitere Blackouts ankündigen. Davor warnt das Stromversorgungsunternehmen BOEF gestern Mittag via Facebook, die Nachrichten seien „feindseliger Art“.
Die östlichste Insel Dänemarks ist von strategischer Bedeutung. Sie wurde darum kurz vor der deutschen Kapitulation NS-Deutschlands im Mai 1945 von sowjetischen Truppen besetzt. Als Bedingung für ihren Abzug im Jahr 1946 forderte der Kreml eine Garantie, dass keine ausländischen Truppen auf die Insel gelassen werden. An diese diplomatische Note fühlt sich das Nato-Mitglied Dänemark jedoch nicht mehr gebunden: Seit Anfang dieses Jahres verhandelt die Regierung in Kopenhagen mit Washington darüber, amerikanische Soldaten auf dänisches Territorium zu lassen – die Ferieninsel eingeschlossen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Kurz „ausgetestet“ wurde Dänemark bereits im Juni 2021 durch einen Überflug zweier russischer Kampfflugzeuge über Bornholm – eine Verletzung des dänischen Luftraums. Aufgrund der Ukraine-Krise sind seit Anfang Februar zwei F-16-Kampfflugzeuge der dänischen Luftstreitkräfte auf der Insel stationiert. Dort herrschte am vorigen Mittwoch Alarm: Die Jets mussten schnell abheben, da sich unbekannte Flugzeuge dem dänischen Luftraum näherten. Für Aufregung sorgten auch vier russische Kriegsschiffe, die in der vergangenen Woche tagelang nahe der Nordspitze Jütlands vor Anker lagen. Derzeit ist noch ein Schlepper übrig.