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Krieg gegen die UkraineGouverneur meldet 20 Tote bei russischem Angriff auf Gefängnis

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Eine russische Gleitbombe soll ein ukrainisches Gefängnis getroffen haben. (Archivbild)

Eine russische Gleitbombe soll ein ukrainisches Gefängnis getroffen haben. (Archivbild)

Jede Nacht überzieht Russland die Ukraine mit Luftangriffen. Diesmal wird ein Ort getroffen, an dem die Bewohner sich besonders wenig schützen können.

Durch einen russischen Luftangriff sind nach ukrainischen Behördenangaben mindestens 20 Häftlinge in einem Gefängnis bei Saporischschja getötet worden. 35 Häftlinge seien verletzt worden, teilte Militärgouverneur Iwan Fedorow auf Telegram mit.

Seinen Angaben nach wurde das Umland der frontnahen Großstadt in der Südukraine nachts achtmal aus der Luft angegriffen, vermutlich mit Gleitbomben. In der Strafvollzugsanstalt seien Gebäude zerstört worden. Schäden gebe es auch an Privatgebäuden daneben. Die Verletzten seien medizinisch versorgt worden. Den genauen Ort nannte der Verwaltungschef nicht.

Kaum Abwehrmöglichkeiten gegen Gleitbomben

Gleitbomben werden von russischen Kampfjets über russisch kontrolliertem Gebiet nahe der Front abgeworfen und schlagen dann in Orten auf ukrainischer Seite ein. Für die ukrainische Flugabwehr sind die angreifenden Jets außer Reichweite. Angesichts der kurzen Flugzeit der Bomben über wenige Dutzend Kilometer gibt es so gut wie keine Vorwarnzeit für die Bevölkerung.

A Ukrainian serviceman of the 59th brigade mobile air defence unit  monitors the sky from a military truck equipped with a Soviet made ZU-23 anti-aircraft twin autocannon during a Russian air attack near Pavlograd, Dnipropetrovsk region on July 18, 2025, amid the Russian invasion of Ukraine. Russia's deadly Geran drones, based on the Iranian technology, have been wreaking havoc on Ukraine since the beginning of the war three years ago. But since May 2026, they became more, with hundreds of drones now harassing cities and killing civilians almost daily. (Photo by Roman PILIPEY / AFP)

Ein ukrainischer Soldat überwacht den Himmel von einem militärischen Fahrzeug aus.

Im Nachbargebiet Dnipropetrowsk kamen nach ukrainischen Angaben mindestens zwei Menschen in der Stadt Kamjanske durch einen russischen Raketenangriff ums Leben. Weitere fünf Personen seien verletzt worden, teilte der dortige Gouverneur Serhij Lyssak auf Telegram mit.

Russland überzieht die Ukraine seit mehr als drei Jahren mit Krieg. Dazu gehören allnächtliche Luftangriffe mit Drohnen und Gleitbomben, oft auch kombiniert mit Raketen und Marschflugkörpern. In diesem Jahr sind die nächtlichen Angriffe noch einmal verstärkt worden und umfassen oft Hunderte Fluggeräte.

Ihrerseits versucht die Ukraine, mit Kampfdrohnen Militär- und Industrieziele weit hinter den russischen Linien zu treffen. Die Zerstörungskraft dieser Drohnen ist allerdings geringer als die der russischen Waffen. Die russische Armee meldete in der Nacht zum Dienstag den Abschuss von 74 ukrainischen Kampfdrohnen über verschiedenen Regionen des Landes. (dpa)