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Über der OstseeBundeswehr-Eurofighter fangen russische Maschine vor Insel Rügen ab

Lesezeit 2 Minuten
Ein Kampfflugzeug vom Typ Eurofighter Typhoon der Luftwaffe startet auf dem Fliegerhorst Wittmund (Symbolbild). Vom Stützpunkt Laage bei Rostock sind am Dienstag zwei Maschinen aufgestiegen, um ein russisches Flugzeug zu begleiten.

Ein Kampfflugzeug vom Typ Eurofighter Typhoon der Luftwaffe startet auf dem Fliegerhorst Wittmund (Symbolbild). Vom Stützpunkt Laage bei Rostock sind am Dienstag zwei Maschinen aufgestiegen, um ein russisches Flugzeug zu begleiten.

Am Dienstag war ein russisches Militärflugzeug ohne Erkennungssignal über der Ostsee unterwegs. Die deutsche Alarmrotte stieg auf.

Immer wieder kommt es über der Ostsee zu Begegnungen von Maschinen der Nato mit russischen Flugzeugen. Am Dienstag (30. Januar) wurde ein ohne Transponder, also ohne Erkennungssignal fliegender russischer Aufklärer vom Typ Iljuschin 20 im internationalen Luftraum gesichtet. Daraufhin stiegen zwei Eurofighter der Alarmrotte vom Fliegerhorst Laage bei Rostock auf, schrieb die Luftwaffe im Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter.

Die russische Maschine war vor der Ostseeinsel Rügen unterwegs. Der internationale Luftraum beginnt ab einer Distanz von zwölf Seemeilen von der Küste entfernt. Das betreffende Flugzeug wurde „kurzzeitig begleitet“, bevor es wieder nach Osten abdrehte, schrieb die Luftwaffe.

Russische Flugzeuge ohne Transponder über der Ostsee

Für die Bundeswehr war der Einsatz nahezu Routine. Einen fast identischen Vorfall hatte es bereits im April 2023 gegeben. Damals fingen Eurofighter der deutschen Luftwaffe gemeinsam mit britischen Kampfjets drei russische Militärflugzeuge ab, die im internationalen Luftraum über der Ostsee unterwegs waren. Es handelte sich um zwei russische Kampfjets vom Typ SU-27-Flanker sowie ein Militärflugzeug vom Typ Iljuschin IL-20. Die Eurofighter starteten damals in Estland.

Auch im November 2023 kam es zu einem ähnlichen Vorfall, als deutsche Maschinen von Laage in Mecklenburg-Vorpommern aus starten mussten. Die Zahl der Einsätze der aus Eurofightern bestehenden Alarmrotte ist seit Februar 2022, also seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, deutlich gestiegen.

Russische Passagiermaschine über Norwegen unterwegs

In der Regel sind es russische Militärmaschinen, die ohne Erkennungssignal unterwegs sind. Ende Dezember 2023 wurde jedoch eine russische Passagiermaschine identifiziert, die in den norwegischen Luftraum eindrang. Die Boeing 777 war trotz eines Flugverbots über Norwegen unterwegs. Grund für das Eindringen in den von der Nato überwachten Luftraum sei ein medizinischer Notfall gewesen, hieß es. Das Flugzeug landete später wieder in Moskau.

Die Alarmrotte der Bundeswehr besteht üblicherweise aus zwei Eurofightern, die binnen Minuten aufsteigen, um mögliche Gefährdungen zu überprüfen oder auch abzuwehren, wenn nötig. Die gegenseitigen Kontrollen sind aber weitgehend Routine. Das Taktische Luftwaffengeschwader 73 in Laage ist einer von vier Eurofighter-Standorten der Luftwaffe. Es übernimmt regelmäßig temporär begrenzt die Aufgabe der Sicherung des deutschen Luftraums, heißt es bei der Bundeswehr. Auch in Wittmund in Niedersachsen gibt es ein Eurofighter-Geschwader. (cme, mit dpa)

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