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Kritik an WelthungerhilfeSchauspieler für G7-Demo engagiert

Lesezeit 2 Minuten

Demonstranten einer Aktion gegen "Hunger in der Welt" bei einer Demonstration gegen den G7-Gipfel

München – Bei der großen Anti-G7-Demonstration am Donnerstag in München hat die Welthungerhilfe verkleidete Schauspieler auftreten lassen. Die fünf Akteure, darunter dunkelhäutige Frauen, waren als Sensenmänner verkleidet und hatten eine Gesichtshälfte als Totenkopf geschminkt - ein Symbol für den Hungertod und als Protest gegen die Ausbeutung von Kleinbauern in armen Ländern gedacht. Die Aktion der Welthungerhilfe wurde vielfach fotografiert und in Medien veröffentlicht. Wie das Internetportal „taz.de“ am Samstag berichtete, handelte es sich aber nicht um Demonstranten oder Aktivisten der Organisation, sondern um bezahlte Schauspieler.

Eine Sprecherin der Welthungerhilfe gab in der Online-Ausgabe der „Tageszeitung“ zu, dass dafür insgesamt 3000 Euro gezahlt wurden. „Tatsächlich ist es wirklich so, dass die Welthungerhilfe überhaupt keine Gelder verschwendet“, fügte sie hinzu. Der Lohn sei gerechtfertigt, weil es tagelanger Vorbereitung bedurft habe. Eine andere Sprecherin erklärte den Angaben zufolge, es sei schwer, mit einem Thema wie Hunger in die Öffentlichkeit zu gelangen.

In einer Pressemitteilung und im Internet hatte die Welthungerhilfe vorher über die Aktion informiert. Dabei werden in der Pressemitteilung die Akteure einmal als Schauspieler bezeichnet.

Nach Angaben von „taz.de“ haben auch andere Nichtregierungsorganisationen für Aktionen bereits Schauspieler eingesetzt. Namentlich Campact räumte das im Artikel ein.

Sechs Menschen in Polizeigewahrsam

Nach den Protesten gegen den G7-Gipfel am Sonntag befinden sich mehrere Demonstranten in Garmisch-Partenkirchen in Polizeigewahrsam. Fünf wurden festgenommen, weil sie am Sonntagmorgen die Bundesstraße Richtung Schloss Elmau blockiert hatten und von Polizisten weggetragen werden mussten. Das teilte Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer mit.

Ein weiterer Mann befindet sich bereits seit Samstag in Polizeigewahrsam, weil er nach Polizeiangaben bei der Demonstration des Bündnisses „Stop G7 Elmau“ eine Zaunlatte in Richtung der Polizisten warf. Nach Angaben von „Stop G7 Elmau“ wurden im Rahmen der Proteste gegen den Gipfel insgesamt bis zu 20 Menschen vorläufig festgenommen. (dpa)