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Lehrermangel in NRWGymnasiallehrer sollen auf Zeit an anderen Schulen arbeiten

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Klassenzimmer

Düsseldorf – NRW verstärkt seine Bemühungen, Gymnasiallehrer für andere Schulformen zu gewinnen. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) stellte einen Sechs-Punkte-Plan vor, mit dem der Lehrermangel bekämpft werden soll.

Einer der Punkte ist ein Angebot an Lehrer, deren Lehrbefähigung auch für die Oberstufe gilt, für vier Jahre auf einer Stelle in der Sekundarstufe I zu unterrichten, also etwa an Haupt-, Real-, Sekundar- oder Gesamtschulen. Dafür soll ihnen zugesagt werden, dass sie nach vier Jahren an ein Gymnasium wechseln können.

15.000 Lehrer fehlen

Die weiteren Punkte

Absolventen fürs Gymnasial- oder Gesamtschullehramt werden künftig besser über Chancen an anderen Schulformen informiert.

Sie können umsatteln – auch aufs Lehramt für Grundschulen. Sie haben dann Chancen auf den Beamtenstatus.

Es soll mehr Seiteneinsteiger geben, etwa Fachhochschulabsolventen an Berufskollegs.

Pensionäre sollen stundenweise für den Schuldienst zurückgewonnen, ältere Lehrer zum Weiterarbeiten motiviert werden.

Für Oberstufenlehrer an Gesamtschulen sollen 646 zusätzliche Stellen geschaffen werden. 

Gebauer hat dafür nach eigenen Angaben 5000 Lehrer angeschrieben. Ein ähnliches Angebot hatte sie vergangenes Jahr bereits 2400 Lehrern gemacht, die sie für zwei Jahre Unterricht an einer Grundschule gewinnen wollte. 153 Lehrer gingen darauf ein.

Hintergrund: Während es für das Oberstufen-Lehramt in den kommenden zehn Jahren nach Angaben des Schulministeriums voraussichtlich 16.000 Absolventen zu viel gibt, fehlen an Grundschulen, in der Sekundarstufe I, an Berufskollegs und Förderschulen rund 15.000 Lehrer.

Dieses Missverhältnis führt auch dazu, dass das Land 2018 bisher nur knapp zwei Drittel der 9623 offenen Stellen an Schulen besetzen konnte. Besonders schlecht sind die Quoten an Grund- und Realschulen (je 53 Prozent) und Förderschulen (42). An Gymnasien sind dagegen 89 Prozent der offenen Stellen besetzt worden.

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In den nächsten zehn Jahren sind mehr als 78.000 Lehrerstellen neu zu besetzen. Die rot-grüne Vorgängerregierung habe die Relevanz der Frage nicht erkannt „und als Arbeitgeber ein Stück weit versagt“, so Gebauer. Der Frage, ob Grundschul- und Gymnasiallehrer gleich bezahlt werden sollen, wich sie aus.