NRW-LandtagswahlSo hat Köln und die Region gewählt

Kraft erlitt eine herbe Niederlage.
Copyright: dpa
Köln – Die CDU hat die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen spektakulär gewonnen und der SPD damit die bislang schwerste Niederlage im Superwahljahr 2017 beigebracht. CDU-Landeschef Armin Laschet sprach angesichts des Sieges seiner Partei von einem guten Tag für NRW.
Gut vier Monate vor der Bundestagswahl erlitten die Sozialdemokraten im bevölkerungsreichsten Bundesland dramatische Verluste. Mit gut 31 Prozent erreichte die SPD ihr schlechtestes Wahlergebnis in der Geschichte von NRW. Rot-Grün unter Ministerpräsidentin Hannelore Kraft wurde abgewählt.
Kraft räumte nur Minuten nach den ersten Hochrechnungen die Niederlage ein und erklärte ihren Rücktritt als Landeschefin und SPD-Bundesvize. Nach Hochrechnungen vom späten Abend deutete vieles darauf hin, dass im Stammland der Sozialdemokratie künftig eine schwarz-gelbe Koalition regieren könnte. Da die Linke nach diesen Hochrechnungen den Einzug in den Landtag wahrscheinlich verpasst, ergibt sich im Landtag eine knappe Mehrheit von möglicherweise einer Stimme für Schwarz-Gelb.
In Köln blieb die SPD knapp stärkste Partei
Die FDP unter Parteichef Christian Lindner hatte mit rund zwölf Prozent der Stimmen ihr bestes Ergebnis in der Geschichte von NRW eingefahren. Sollten die Linken doch noch in den Landtag kommen, wäre eine große Koalition unter CDU-Führung möglich. In Köln blieb die SPD knapp stärkste Partei. Allerdings verloren die Sozialdemokraten mindestens drei Direktmandate. Völlig überraschend verlor Parteichef Jochen Ott in Köln-Porz seinen Wahlkreis gegen Florian Braun (27).
SPD-Chef und Kanzlerkandidat Martin Schulz sprach von einer "krachenden Niederlage" seiner Partei. Die SPD muss nach den Schlappen im Saarland und in Schleswig-Holstein im Heimatland von Schulz die dritte Niederlage in Folge einstecken. Für Kanzlerin Merkel bedeutet der Sieg der CDU in NRW starken Rückenwind für die Bundestagswahl im September. Nach den Hochrechnungen lag die CDU rund drei Prozentpunkte vor der SPD. Erstmals zieht die AfD in den Landtag ein. Die bisher mit der SPD regierenden Grünen verloren dramatisch.