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Fünf Prozent der WirtschaftsleistungÜber 200 Milliarden für Militär? Wadephuls Vorschlag wackelt

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Zwei Eurofighter der Bundeswehr auf einem Fliegerhorst in Mecklenburg-Vorpommern. (Archivbild)

Zwei Eurofighter der Bundeswehr auf einem Fliegerhorst in Mecklenburg-Vorpommern. (Archivbild)

Außenminister Johann Wadephul (CDU) hat mit seiner Forderung zum Militär eine Debatte ausgelöst. Wie realistisch ist sein Vorschlag?

„Naiv“ und „jenseits von Gut und Böse“? Seit sich Außenminister Johann Wadephul (CDU) hinter die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach einer massiven Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent der Wirtschaftsleistung gestellt hat, wird über die Zahl debattiert. Doch was würde es Deutschland kosten, fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben?

Nach Angaben von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) würde jeder Prozentpunkt mehr für Deutschland derzeit ungefähr ein Plus von 45 Milliarden Euro an Verteidigungsausgaben bedeuten. Bei fünf Prozent wären derzeit Ausgaben in Höhe von 225 Milliarden Euro pro Jahr notwendig. Dies wäre eine riesige Kraftanstrengung – selbst wenn künftig deutlich mehr Ausgaben für militärisch nutzbare Infrastruktur eingerechnet werden können.

Noch kein Haushalt: Finanzierung völlig unklar

Zur Einordnung: Die gesamten Ausgaben des Bundeshaushalts beliefen sich im vergangenen Jahr auf rund 466 Milliarden Euro. Wie eine solche Summe erreicht werden soll, ist völlig unklar, da es wegen der vorgezogenen Bundestagswahl nicht einmal einen Haushalt für das laufende Jahr gibt.

Als mögliche Frist für die Erfüllung eines neuen Ziels für die Verteidigungsausgaben gilt das Jahr 2032. Geheimdienste gehen davon aus, dass Russland spätestens im nächsten Jahrzehnt in der Lage sein dürfte, in Europa einen weiteren Krieg zu beginnen. (dpa)