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VerschwörungstheorienVatikan sieht Mythen um Tod von 33-Tage-Papst widerlegt

2 min
Papst Johannes Paul I.

Papst Johannes Paul I.

Vatikanstadt – Der Vatikan sieht die Verschwörungstheorien über den mysteriösen Tod von 33-Tage-Papst Johannes Paul I. durch ein neues Buch endgültig widerlegt. Der Papst starb kurz nach seiner Wahl im September 1978, was zu der Vermutung führte, er sei ermordet worden, weil er dunkle Geschäfte der Vatikanbank aufdecken wollte.

„Nach so vielen Mutmaßungen, nach so vielen Rekonstruktionen auf der Basis ungeprüften Hörensagens, erfahren wir nun, was in den letzten Stunden des Lebens dieses Papstes passiert ist“, schreibt der Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in dem Vorwort eines am Dienstag in Italien erschienenen Buches der Vatikan-Journalistin Stefania Falasca.

Anhand von unveröffentlichten Dokumenten und Aussagen von Zeitzeugen bestätigt Falasca darin, dass ein Herzinfarkt zum Tod des damals 65 Jahre alten Albino Luciani führte - wie es stets auch offiziell hieß. Falasaca führt in „Papa Luciani. Chronik eines Todes“ ärztliche Berichte an, nach denen der Papst Stunden vor seinem Tod Brustschmerzen hatte, medizinische Hilfe aber ablehnte. Zu den teils vertraulichen Dokumenten hat Falasca Zugang, weil sie als Vize-Postulatorin Informationen und Aussagen von Zeitzeugen im Seligsprechungsprozess des Papstes sammelt.

Beweise für ein Verbrechen fehlten demnach bis heute, im Verlauf der Jahrzehnte kamen aber immer wieder neue Theorien über den Tod auf. Menschen, die an einen Mord glaubten, wiesen stets darauf hin, dass es keine Obduktion gegeben hatte. (dpa)