Abnehmen ohne StressRuhe ist das beste Mittel für erfolgreichen Gewichtsverlust

Der Stress in der Großstadt wirkt sich auf den Abnehmerfolg aus.
Copyright: jose martin/unsplash
- Vielen Abnehmwilligen fällt es schwer, im Alltag ihre Nasch-Gewohnheiten unter Kontrolle zu bringen.
- Eine Studie hat sich nun mit dem Zusammenhang von Stress und Ernährung beschäftigt.
- Die Erkenntnisse daraus und wie Sie mit Stressessen umgehen können, lesen Sie hier.
Nach den kalorienreichen Feiertagen verzichten Viele auf liebgewordene Gewohnheiten, vor allem auf Alkohol oder Süßigkeiten. Die Ernüchterung folgt oft schon nach wenigen Tagen: Gewohnheiten sind mühsam zu verändern, es ist schwer, abends nicht zum Bier zu greifen oder zur Schokolade.
Das hat viele Gründe, aber einen davon haben Forscher in einer aktuellen Studie erstmals untersucht: den Zusammenhang zwischen Stress und Ernährung. Dazu haben die Wissenschaftler das Stresshormon Cortisol gemessen. Nicht im Blut, denn dort hätten sie nur einen Augenblickswert bekommen, sondern in den Haaren.
Wer mehr Stress hat wird dicker
Die sind gleichsam das Archiv des menschlichen Körpers. Ein Archiv, das umso weiter zurückreicht, je länger die Haare selbst sind (was man auch nutzt, um etwa Gifte in uralten Leichen nachzuweisen).
Die Forscher interessierte nun, ob der Cortisol-Spiegel der letzten zwei Monate etwas damit zu tun hat, ob die Menschen dick oder dünn sind. Die ganz eindeutige Antwort: ja! Nach der Untersuchung von über 2500 Personen (Frauen und Männer über 50 Jahre), nach der statistischen Korrektur von anderen Faktoren wie etwa Diabetes oder Rauchen, kam heraus: Wer chronisch mehr Stress hat, wird zumeist dicker.
Und er oder sie bleibt es meist dann auch. Es ist offensichtlich, dass gestresste Menschen eher zu großen Mahlzeiten neigen, und zu süßem Essen. Diese Gewohnheit mag man evolutionär erklären - der Mensch in Lebensgefahr braucht viel Energie.
Entspannung hilft beim Abnehmen
Aber letztlich ist es egal, woher das Verhalten kommt. Wichtig ist die Konsequenz: Wer abnehmen oder ein reduziertes Gewicht halten will, der muss wissen, dass Stress ein hohes Rückfallrisiko darstellt. Eine Diät wird erfolgreicher, wenn sie in eine entspannte Lebensphase fällt - oder wenn der Betroffene den Stress in den Griff bekommt.
Und noch ein Trost für diejenigen, die einfach nicht schlanker werden. Es könnte auch an einem bisher grandios unterschätzen Gewebe im menschlichen Körper liegen: dem braunen Fettgewebe. Es soll in sehr viel größeren Mengen im Körper verteilt sein, als bisher angenommen. Und das ist bemerkenswert, denn braunes Fettegewebe ist im Gegensatz zum gelben sehr stoffwechselaktiv. Schlanke und junge Menschen haben mehr davon.
Das könnte Sie auch interessieren:
Leider gibt es keine Möglichkeit, das Gewebe zu vermehren oder zu aktivieren. Noch nicht. Aber es sieht ganz so aus, als wäre das eine der Ursachen, weswegen die gleiche Tafel Schokolade bei verschiedenen Menschen unterschiedliche Folgen hat!
Dr. Magnus Heier ist Neurologe und Wissenschaftsautor.