Schulstart für ViertklässlerDiese neuen Regeln sollten Kinder in NRW jetzt kennen

Für die Viertklässler geht es in NRW am Donnerstag wieder los. Hier ein Bild aus Hamburg, wo die Schüler schon seit Montag wieder in die Schule gehen.
Copyright: Christian Charisius/dpa
Köln – Endlich! Nach mehr als sieben Wochen geht am Donnerstag die Grundschule wieder los. Zunächst für Viertklässler, die anderen Jahrgänge folgen demnächst. Doch in den Schulen hat sich einiges geändert. Damit Ihre Kinder sich schonmal auf die neuen Regeln einstellen können, haben wir die wichtigsten hier gemeinsam mit einer Grundschullehrerin zusammengefasst. Und weil dieses Thema vor allem die Kinder angeht, haben wir diesen Text an sie gerichtet.
Die Klasse
Bestimmt hast du deine Klassenkameraden vermisst. Du wirst sie aber auch jetzt leider nicht alle wiedersehen. Denn deine Klasse ist in zwei oder sogar drei Gruppen aufgeteilt worden. Der Grund dafür ist, dass nicht so viele Kinder gemeinsam in einem Raum sein dürfen.
Der Klassenraum
„Die Räume sehen jetzt ganz anders aus. Statt der gewohnten 24 Tische stehen jetzt vielleicht nur noch zwölf in einem Klassenraum“, sagt Valerie Sommersberg. Sie ist Grundschullehrerin an der Lindenschule in Frechen und hat in der vergangenen Woche viel ausgemessen und Tische verrückt. Denn um jeden Tisch herum sollen mindestens 1,5 Meter Abstand zum nächsten Tisch sein. Dieser Abstand ist nötig, damit man sich nicht gegenseitig anstecken kann. „Jedes Kind hat jetzt seinen eigenen Tisch mit einem Namensschild darauf.“
Der Unterricht
In den nächsten Wochen gibt es nur Unterricht in den Fächern Deutsch, Mathe und Sachunterricht, an der Lindenschule vier Stunden pro Tag. Weil du möglichst den Abstand zu den anderen Schülern und Lehrern einhalten sollst, wird es auch keine Partner- oder Gruppenarbeit geben. „Die Kinder dürfen auch nicht wie sonst im Klassenraum herumlaufen und sich neue Aufgaben holen. Sie sollen an ihrem Platz sitzen bleiben und dort in ihren Heften arbeiten.“ Du darfst dich natürlich jederzeit melden und den Lehrer zu deinem Platz bitten. Außerdem wollen die Lehrer auch vieles an der Tafel erklären. „Die Kinder müssen sich aber keine Sorgen machen, dass wir direkt am ersten Tag einen Test schreiben“, sagt Valerie Sommersberg. „Am Donnerstag wollen wir erstmal besprechen, wie es allen ergangenen ist. Und wir Lehrer müssen herausfinden, wie weit jedes Kind mit seinen Aufgaben gekommen ist – und wo es die größten Probleme gab.“
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Die Lehrer
Es kann sogar sein, dass nicht mal deine Klassenlehrerin den Unterricht gibt. Denn Lehrer, die zu alt, krank oder schwanger sind, dürfen nicht unterrichten. Auch Valerie Sommersberg vertritt ab Donnerstag eine Kollegin. „Die Kinder aus der Klasse kennen mich aber zum Glück schon aus anderen Stunden.“
Die Regeln
Du hast ja schon erfahren, dass jedes Kind seinen festen Platz hat und dort auch bleiben soll. Wenn du eine Frage hast, oder auf Toilette musst, solltest du dich melden. Und wenn du dann aufstehen darfst, solltest du deinen Mund-Nasen-Schutz tragen. „Auch, wenn ein Kind eine Frage hat, und ich zu seinem Platz gehe, setzen wir beide einen Maske auf“, sagt Valerie Sommersberg. Außerdem musst du natürlich weiterhin regelmäßig deine Hände waschen. In der Klasse von Valerie Sommersberg gibt es sogar eine Liste, in welcher Reihenfolge die Kinder mit Händewaschen dran sind – damit es kein Gedränge gibt. Außerdem darfst du dein Frühstück oder deine Schulmaterialien nicht mit anderen Kindern teilen.
Die Pause
Natürlich wird es auch eine Pause geben. Die verbringst du aber nur mit den Kindern aus deiner Gruppe. Den Mundschutz darfst du draußen ablegen – und Abstand halten. Aber auch so kannst du coole Spiele machen: Gummitwist, Seilchen springen, Ball oder Frisbee werfen und Verstecken spielen (ohne Abschlagen).
Die Herausforderung
„Ich glaube, für die Kinder wird es ganz schön schwer, den Abstand einzuhalten und im Unterricht immer am Platz sitzen zu bleiben“, sagt Valerie Sommersberg. Und was ist für sie als Lehrerin am schwierigsten? „Ich hoffe, dass die Kinder verstehen, dass wir ihnen nicht den Spaß verderben wollen. An die neuen Regeln müssen wir uns halten, damit wir alle gesund bleiben.“
Und wie geht es weiter?
Schüler, die in diesem Sommer ihr Abitur oder eine andere Abschlussprüfung machen, dürfen schon seit zwei Wochen wieder in die Schule gehen. Dass die Viertklässler an den Grundschulen nun zuerst dran sind, liegt daran, dass sie nach den Sommerferien auf die weiterführende Schule wechseln – und die Lehrer sie darauf vorbereiten sollen. Wie es mit allen anderen Jahrgängen und auch den Kita-Kindern weitergeht, darüber wollen die Chefs der Bundesländer am Mittwoch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel beraten.