Öko-TestTeure Zahnpasta-Marken fallen im Check durch – 17 Mal „ungenügend“

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48 Produkte wurden von Öko-Test untersucht. (Symbolbild)

48 Produkte wurden von Öko-Test untersucht. (Symbolbild)

Öko-Test hat 48 Zahncremes unter die Lupe genommen: Die Mängel sind teilweise gravierend.

Sie ist in wohl jedem deutschen Haushalt zu finden und kommt täglich zum Einsatz: Zahnpasta soll unsere Zähne schützen und pflegen, Karies vorbeugen und die „Beißer“ zum Strahlen bringen. Die Auswahl ist riesig, die Werbung verspricht manchmal Wunder – doch welche Zahnpasta aus der großen Produktpalette verschiedener Anbieter eignet sich am besten?

In einer aktuellen Untersuchung ist Öko-Test dieser Frage nachgegangen und hat bewertet, welche Zahncreme gut vor Karies schützt und ohne umstrittene Inhaltsstoffe auskommt. Das Ergebnis ist ernüchternd. Nur 13 von 48 Produkten erhalten gute bis sehr gute Bewertungen, immerhin neun Pasten überzeugten die Tester mit der Bestnote.

Zahnpasta im Test: Öko-Test verteilt 17 Mal die Note „ungenügend“

Getestet wurden insgesamt 48 Universal-Zahncremes, die Preise der Produkte variierten dabei zwischen gerade einmal 39 Cent und stolzen 5,99 Euro pro Tube. Alle Cremes wurden im Dezember 2022 oder Januar 2023 gekauft und anschließend ins Labor geschickt. Sie versprechen einen Komplettschutz für Zähne und Zahnfleisch sowie den Schutz vor Karies – halten können das allerdings nicht viele.

17 Pasten erhielten sogar die schlechtmöglichste Bewertung: „ungenügend“. Die Gründe sind unterschiedlich: Viele der Zahncremes enthalten den Farbstoff Titandioxid, ein „Weißmacher“. Das Problem daran: Aufgrund seiner möglicherweise erbgutverändernden Wirkung ist Titandioxid seit August 2022 in Lebensmitteln verboten. In Kosmetik allerdings ist Titandioxid erlaubt. Die gute Nachricht: Laut Öko-Tests hätten viele Hersteller auf Anfrage mitgeteilt, dass „sie ihre Rezepturen bereits umgestellt hätten oder in naher Zukunft umstellen würden“.

Abzüge für Zahnpasta mit Natriumlaurylsulfat oder wenig Fluorid im Test

Bemängelt wurden auch Testkandidaten, die zum Schäumen Natriumlaurylsulfat enthalten. Dabei handelt es sich um ein aggressives Tensid, das zwar die Reinigung der Zähne unterstützt, aber die empfindlichen Schleimhäute reizen kann.

Ein anderer Malus ist das Fehlen von Fluorid, das vor allem für den Schutz vor Karies benötigt wird. In sieben Zahncremes fehlt der Stoff, sie schneiden allesamt nicht besser als „mangelhaft“ ab. In einem Fall hätten die Labortests Arsen in Mengen über dem vermeidbaren Wert nachgewiesen. Arsen kann Krebs auslösen.

Das Gesamtergebnis der 48 getesteten Universalzahncremes

  • 9 Universalzahncremes mit der Gesamtnote „sehr gut“
  • 4 Universalzahncremes mit der Gesamtnote „gut“
  • 5 Universalzahncremes mit der Gesamtnote „befriedigend“
  • 11 Universalzahncremes mit der Gesamtnote „ausreichend“
  • 2 Universalzahncremes mit der Gesamtnote „mangelhaft“
  • 17 Universalzahncremes mit der Gesamtnote „ungenügend“

Öko-Test bewertet Zahnpasta: Die Testverlierer

Zu den Marken, die mit „ungenügend“ abgekanzelt wurden, gehören unter anderem biologische Zahncremes ohne Fluorid, aber auch bekannte Markenprodukte, die den Testern zu viele PEG/PEG-Derivate  enthalten (sie machen die Schleimhäute durchlässig für Schadstoffe).

So erhielten unter anderem vergleichsweise teure Pasten wie „Aronal Zahnfleischschutz“ oder „Blend-A-Med Rundumschutz Classic“ ebenso die schlechteste Note wie „Colgate Total Original“ oder „Dr. Hauschka MedMinze Zahncreme Forte“. Das ausführliche Testergebnis mit allen Testverlierern lesen Sie in der April-Ausgabe von „Öko-Test“.

Bei den Testsiegern fällt vor allem auf, dass keine der teuren Markenprodukte zu finden sind, sondern im Gegenteil viele günstige Artikel dabei sind. Mit „Eurodont Zahncreme Coolfresh“ (Aldi Nord und Süd), „Bevola Zahncreme Kräuter“ (Kaufland), „Diadent Zahngel Fluor Fresh“ (Lidl), „Dontodent Kräuter Zahncreme“ (DM) und „Elkos Denta Max Fluor Fesh Zahngel“ (Edeka) erhielten gleich mehrere Marken die Bestnote „sehr gut“, die für gerade einmal 39 Cent zu haben waren. (pst)

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