Bei Hitze in der Wohnung haben Sie Rechte. Wir zeigen, wie Sie sich schützen und Ihre Räume kühl halten können.
Mieterbund klärt über Rechte aufHitzewelle in Köln – So bleibt Ihre Wohnung angenehm kühl

Eine Frau liegt auf dem Sofa und kühlt sich mit einem elektrischen Ventilator ab. (Symbolbild)
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Die Sommerhitze macht vielen Kölnern zu schaffen, besonders in Wohnungen ohne Klimaanlage. Doch mit einigen praktischen Maßnahmen lässt sich die Temperatur in den eigenen vier Wänden deutlich senken – und das ohne teure Anschaffungen.
Richtig lüften und Fenster abdunkeln
Am effektivsten ist nächtliches und frühmorgendliches Lüften, wenn die Außentemperaturen am niedrigsten sind. Tagsüber sollten Fenster und Türen geschlossen bleiben, um heiße Luft draußen zu halten. Zusätzlich hilft das Abdunkeln der Fenster mit Rollos, Jalousien oder Markisen. Außenliegender Sonnenschutz ist besonders wirkungsvoll – aber auch innenliegende Thermovorhänge oder helle Gardinen reflektieren die Sonnenstrahlen.
Rechte von Mietern bei heißer Wohnung: Was sagt der Mieterbund?
Der Deutsche Mieterbund (DMB) weist darauf hin, dass sommerliche Hitze in Wohnungen grundsätzlich kein Mietmangel ist – außer die Temperaturen werden unerträglich. In Berlin wurden beispielsweise Dachgeschosswohnungen im Sommer bis zu 46 Grad heiß. Dann können Mieter sogar Mietminderungen geltend machen oder Schadensersatz fordern. „Vermieter müssen für einen den Regeln der Technik entsprechenden sommerlichen Wärmeschutz sorgen und die Wohnung vertragsgemäß nutzbar halten“, erklärt der DMB.

Mit Rollladen geschützte Fenster bei Sommerhitze. (Symbolbild)
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Außenjalousien seien eine übliche Lösung, doch die konkrete Umsetzung liege im Ermessen der Vermieter. Wenn die Wohnung also in den Sommermonaten unerträglich heiß wird, kann dies ein Kündigungsgrund sein und Ersatzansprüche auslösen.
Wichtig: Mieter, die selbst eine Sonnenmarkise anbringen wollen, brauchen laut DMB hierfür die Zustimmung des Vermieters. Die müssen trotz ihres schutzwürdigen Interesses an einer einheitlichen Fassadengestaltung grundsätzlich zustimmen.
Weitere Tipps zum Kühlen in der Wohnung
- Versteckte Wärmequellen ausschalten: Geräte im Standby-Modus produzieren unnötig Wärme.
- Feuchte Wäsche aufhängen: Verdunstungskälte kühlt die Luft.
- Teppiche entfernen: Sie speichern Wärme und erschweren das Abkühlen.
- Ventilatoren clever einsetzen: Kühle Luft durch Eisflaschen aus dem Gefrierfach vor dem Ventilator verstärken.
- Feuchte Decken an den Fenstern: Wenn Sie feuchte Decken oder Laken vor dem Fenster aufhängen, entsteht Verdunstungskälte.
- Hausflurtür nutzen: Wenn der Hausflur kühler ist, kann das Öffnen der Haustür zum Lüften tagsüber helfen.
- Fenster gegen Hitze isolieren: Eine gute Gebäudedämmung und moderne Fenster mit Isolierverglasung sorgen für Kühlung. Im Sommer wird Wärme abgeschirmt, im Winter bleibt es innen warm.
- Luftfeuchtigkeit senken: Schüsseln mit Salz entziehen der Luft Feuchtigkeit. Sie können auch Ihre Pflanzen reduzieren oder einen Teil der Pflanzen im Sommer in das Treppenhaus verbannen. Benutzen Sie beim Kochen Ihre Dunstabzugshaube und lassen Sie die Badezimmertüren auch nach dem Duschen geschlossen.
Tipps gegen hitzebedingte Einschlafprobleme
Ist es auch in den späten Abendstunden noch schweißtreibend heiß und Sie konnten den Raum ohne Klimaanlage nicht ausreichend kühlen, ist an Einschlafen nicht zu denken. Doch es gibt Tipps und Tricks, die kurzfristig Abhilfe schaffen. Ein Beispiel: Füllen Sie eine Wärmflasche mit eiskaltem Wasser und legen diese anschließend auf oder zwischen die Oberschenkel.
Alternativ kann der Schlafanzug für eine Weile ins Gefrierfach gelegt werden, damit er zur Schlafenszeit schön kühl ist. Auch ein kalter, nasser Waschlappen im Nacken oder auf der Stirn hilft. Zudem empfiehlt sich die Anschaffung einer dünnen Sommerbettdecke. Kaltes Duschen am Abend bringt hingegen nicht die gewünschte Wirkung, im Gegenteil: Der Kreislauf kommt so erst richtig in Schwung. Daher sollten Sie am Abend lieber lauwarm duschen.