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AnleitungSo trinkt man richtig Bier

Lesezeit 3 Minuten

Bier ist nicht gleich Bier. (Bild: dpa)

Flasche oder Glas?

Wenn man aus der Flasche trinkt, ist der Druck auf die Zunge so groß, dass man den Geschmack gar nicht wahrnimmt. Man schluckt das Bier dann viel zu schnell herunter. Die Gläser sind für den optimalen Trinkgenuss entscheidend. Sie beeinflussen, wie das Getränk in den Mund eintritt, wie die Rezeptoren benetzt und welche Informationen an das Gehirn weitergegeben werden. Bei Kölsch ist es wichtig, dass es spitz auf der Zunge ankommt, weil es nicht so wuchtig ist. Daher trinkt man es aus schlanken Gläsern. Bei einem Bier mit viel Alkohol braucht man ein breites Glas, um sowohl die ganze Zunge zu benetzen als auch die Ränder des Mundraums.

Zu welchen Speisen?

Pils eignet sich hervorragend als Aperitif, also vorweg. Man kann es auch gut mischen, beispielsweise mit Aperol, Campari oder Orangenlikör. Auch die Biere mit weniger Geschmack sind eine gute Begleitung zum Essen. Zum Spargel passt Weißbier. Gebackener Fisch, dazu ein Kristallweizen - das ist eine feine Kombination. Dunkle Biere passen zu Geflügel. Die schweren, intensiven Biere gehen mit Käse eine Paarung ein, die sich mit der Kombination von Wein und Käse messen kann. Kölsch geht ebenfalls vorweg. Es passt zu Käse, zu kalten Gerichten, zu würzigem und saurem Essen.

Mixgetränke

Bier kann mit anderen Getränken mischen, das widerspricht nicht dem guten Geschmack. Schiffner hat bereits vor 25 Jahren Bier mit allem Möglichen gemischt: mit Spirituosen, Joghurt, Buttermilch. Alkoholfreie Biere lassen sich gut mit Sirupsorten mixen.

Alkoholfreies Bier

Alkoholfreie Biere können viel Spaß machen. Leider gibt es dabei kaum geschmackliche Unterschiede.

Wie zapfe ich richtig?

Die Schankanlage muss optimal eingestellt sein. Das Bier sollte fein herunterrinnen, wenn der Zapfhahn geöffnet ist. Man macht das Glas einmal voll. Der Schaum kann ruhig noch ein Drittel ausmachen. Das Bier braucht ein paar Minuten, der Schaum muss sich setzen. Dann füllt man auf und setzt zum Schluss die Schaumkrone auf das Bier.

Einschütten aus der Flasche

Aus der Flasche ins Glas, das machen die meisten Biertrinker falsch. Sie halten beides sehr schräg und lassen das Bier ins Glas laufen. Sie füllen es einfach um. Das Glas sollte man aber nur leicht schräg halten und das Bier mit Schwung über den Rand hineingeben. Wie beim Fasszapfen macht man das Glas einmal voll, wartet und setzt dann die Krone drauf.

Der Kater danach

Die Kopfschmerzen kommen nicht vom Bier. Das kann höchstens bei starken Bieren passieren, wenn man zu viel trinkt. Meistens kommt der Kater vom Lärm in der Kneipe, vom Zigarettenrauch oder von unsachgemäßer Verwendung. Man darf das Bier zum Beispiel nicht zu kalt trinken.

Wie kalt sollte Bier sein?

Ein Pils sollte auf sechs Grad gekühlt sein und bei sieben, acht Grad getrunken werden.

Bier auf Wein - das lass' sein?

Ein Sprichwort, das Schiffner nicht gutheißen kann. Bier hat eine reinigende Wirkung auf die Geschmacksrezeptoren. Ebenso bieten die Bitterstoffe eine neutralisierende Gefühlssituation. Der Sommelier trinkt beispielsweise bei einer Weinverkostung in den Pausen gerne ein zartherbes Bier, um die Wahrnehmungskraft in Schwung zu halten. Man kann sowohl Bier auf Wein folgen lassen als auch umgekehrt Wein auf Bier. (buc)