AufhebungsvertragSchlappe für die Düsseldorfer IKB

Die Düsseldorfer IKB hat vor Gericht eine Schlappe einstecken müssen. (Bild: dpa)
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DÜSSELDORF. Mit dem im Oktober 2007 fristlos entlassenen Risikovorstand Frank Braunsfeld (44) hat sich die Bank jetzt verständigt, wie die Rundschau erfuhr. Die fristlose Kündigung wird zurückgenommen, das Vorstandsverhältnis statt dessen zum 31. Dezember dieses Jahres ordnungsgemäß abgewickelt. Braunsfeld, der vom Kölner Anwalt Rolf Bietmann vertreten wurde, bekommt somit Gehalt und Provisionen. „Zur Vermeidung einer gerichtlichen Auseinandersetzung“ habe man einen Aufhebungsvertrag geschlossen, heißt es bei der IKB. Braunsfeld erhalte „450 000 Euro unter Abgeltung sämtlicher Ansprüche“. Außerdem habe er ab 63 einen Anspruch auf Pension. Braunsfeld wurde zum 1. März Vorstandsmitglied. Der Vertrag hatte eine Laufzeit von drei Jahren. Zuvor hatte er bereits 14 Jahre für das Institut gearbeitet, unter anderem als Generalbevollmächtigter und Leiter des Bereichs Risikomanagement.
Von ihren 2007 geschassten Vorständen verlangt die IKB unter anderem Boni zurück. Nach verlustreichen Geschäften hatte das Institut die Bilanzen wieder geöffnet und die Ergebnisse korrigiert, wodurch sich auch die Grundlage für die Erfolgszahlungen an die Manager änderte. Ex-Vorstandschef Stefan Ortseifen soll laut Manager-Magazin 805 000 Euro zahlen, Volker Doberanzke 583 000, Markus Guthoff 600 000 und Joachim Neupel, der Ende 2006 aus Altersgründen ausgeschieden war, 451 000 Euro. Doberanzke und Guthoff hatte die IKB eine letzte Frist gesetzt. Ob beide gezahlt haben, will das Institut aber nicht sagen. Außerdem prüft die Bank Schadenersatzansprüche. Ortseifen wiederum klagt gegen seine Entlassung. Gezahlt hat bislang der einzig noch amtierende Vorstand. Der für Personal zuständige Claus Momburg erstattete gut 550 000 Euro.
Die IKB war im Zuge der Finanzmarktkrise in eine Schieflage geraten. Der von dem Institut verwaltete US-Fonds Rhineland Founding hatte sich mit US-Hypotheken verspekuliert. Milliardenhilfen der staatlichen KfW, die Großaktionärin der IKB war, des Bundes sowie von anderen Banken bewahrten die IKB vor dem Zusammenbruch.
Im laufenden Geschäftsjahr (31. März) rechnet die IKB wegen des Abbaus eines Großteils ihrer risikoreichen Wertpapiere mit Verlusten von 400 Millionen Euro.