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Autohof WeilerswistPläne für den Autohof werden konkreter

Lesezeit 3 Minuten

Rechts die Autobahnabfahrt Weilerswist an der A61, links der so genannte Bypass ins Gewerbegebiet. Dazwischen die Regenrückhalte- und Retentionsbecken. Und dahinter liegt das Grundstück für den geplanten Autohof. Doch der Bypass müsste dann wegen des zu erwartenden Verkehrsaufkommens einem großen Kreisverkehr weichen. (Fotos: Zimmermann)

WEILERSWIST – Eigentlich sollte es ihn schon längst geben - den Autohof Weilerswist. Doch das Projekt musste den Plänen der Drogeriemarktkette „dm“ weichen, die nicht nur einige tausend Quadratmeter Fläche benötigte, sondern fast das komplette Grundstück zwischen dem ADAC-Fahrsicherheitszentrum Rhein-Erft und der Tankstelle neben dem Fachmarktzentrum in Weilerswist-Süd.

Doch nun sieht es so aus, als könnte aus dem Autohof doch noch etwas werden, obwohl die Mehrheit der Weilerswister Kommunalpolitiker einer bestimmten Komponente des Autohofs bislang durchaus ablehnend gegenüberstand. Das geplante Entertainment-Center, das das wirtschaftliche Rückgrat des Autohofs wäre, stieß nicht gerade auf Begeisterung.

Die Bedenken gegen dieses Entertainment-Center scheinen allerdings gerade bei der Mehrheitsfraktion CDU und ihrem Partner FDP in der letzten Zeit zerstreut worden zu sein. Und das hat ausgerechnet der Parteichef der SPD, Arne Loewenich, geschafft, wie CDU-Fraktionschef Hans-Peter Nußbaum unumwunden zugibt. Denn Loewenich hatte jüngst, als es um eine neuerrichtete Spielhalle im Gewerbegebiet an der Metternicher Straße ging, davon gesprochen, Spielsucht gebe es laut Kreis in der Gemeinde nicht. Nicht nur diese Aussage zerstreute die Bedenken der CDU und der Liberalen. Denn der Bau eines Autohofs würde neue Arbeitsplätze nach Weilerswist bringen und wild parkende Lastzüge aus Weilerswist-Süd verbannen. „Was da in den Wohnstraßen von Weilerswist-Süd manchmal nachts los ist, kann man sich nicht vorstellen“, so Nußbaum.

Auf Anfrage der Rundschau bestätigte Bürgermeister Peter Schlösser, dass mit dem Autohof 56 neue Lkw-Stellplätze entstehen sollen. Auf einem 24 000 Quadratmeter großen Grundstück hinter den neuen Regenwasser-Retentionsbecken westlich der Autobahnabfahrt Weilerswist soll der Autohof mit all seinen dazugehörigen Komponenten entstehen.

Da sei ein auf Fischzubereitung spezialisiertes Schnellrestaurant einer großen deutschen Kette ebenso vorgesehen wie ein gutbürgerliches Restaurant und vielleicht ein Steak-Haus. Es solle ein Entertainment-Center von knapp 1000 Quadratmetern Gesamtfläche gebaut werden, in dem auf 650 Quadratmetern Spielautomaten und Spielgeräte aufgestellt werden könnten. Außerdem wird es eine große Tankstelle geben sowie 60 Stellplätze für Pkw.

Für die Lastwagenfahrer sollen Duschkabinen und Sanitäreinrichtungen gebaut werden. Das Projekt werde etwa 40 neue Vollzeitarbeitsplätze in die Gemeinde bringen, außerdem habe es ein Investitionsvolumen zwischen sechs und neun Millionen Euro. Die künftigen Investoren hätten sich in einem interfraktionellen Gespräch den Fraktionsvorsitzenden vorgestellt. Am Donnerstag, 15. September, sollen die Investoren ihre Vorstellungen im Planungsausschuss darlegen.

Doch es gibt auch Probleme, die nicht ganz einfach wegzuwischen sind: Schon jetzt ist der Kreisverkehr zwischen Aldi und Weilerswist-Süd überlastet. Es müsste also an Stelle des so genannten Bypasses ein dritter Kreisel her. Und der Landesbetrieb Straßen fordert nun auch einen vierten Kreisel an der Abfahrt der A61 in Höhe des Hovener Hofes.

Für den dritten Kreisel (am Bypass) könne man möglicherweise auf Unterstützung durch die Autohof-Investoren hoffen, so Schlösser. Die Notwendigkeit des Kreisels am Hovener Hof aber hätte dem Landesbetrieb Straßen, so der Bürgermeister, schon lange klar sein müssen. Da müsse das Land der Kommune helfen. Die habe nicht das Geld, um einen Kreisverkehr vorzufinanzieren.

CDU-Fraktionschef Hans-Peter Nußbaum bestätigte, dass es in seiner Fraktion ein Umdenken geben könnte. Er persönlich sei für den Bau des Autohofs, wenn die Erschließung gesichert sei. Es sei auch nachvollziehbar, dass angesichts der Zunahme des Schwerlastverkehrs Übernachtungsmöglichkeiten entlang der Autobahn dringend gebaut werden müssten, wie sein Parteifreund Erwin Jakobs dargelegt habe. Weilerswist liege auf einer magischen Distanz zu Rotterdam. Hier müssten die Lastzugfahrer ihre gesetzlich vorgeschriebenen Pausen einlegen.

Auch FDP-Parteichef Hans-Josef Schäfer sieht die Notwendigkeit eines Autohofs ein. Seine Fraktion werde sich logischer Argumentation nicht verschließen. Mitte September werde man die Vorstellungen der Investoren hören und dann auch darüber beraten können, wie das Vorhaben verwirklicht werden könne.