Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Band KasallaFünf Freunde im Karneval

Lesezeit 3 Minuten

Kölsche Kulisse:Sänger Bastian Campmann (vorne) und seine Kollegen von Kasalla im Rheinauhafen. (Foto: privat)

Köln – „Et jitt Kasalla!“ Diese Ankündigung steht ab sofort nicht mehr in erster Linie für drohenden Ärger, sondern für gute Musik. Zu verdanken ist das fünf jungen Musikern zwischen Mitte Zwanzig und Mitte Dreißig. Unter dem Bandnamen „Kasalla“ sind sie auf dem besten Wege, Erfolgsgeschichte zu schreiben: Nur gute vier Monate, nachdem sie in der heutigen Besetzung erstmals auf der Bühne standen, kam am 6. Januar ihr Debütalbum auf den Markt. Unter dem Titel „Et jitt Kasalla“ sind fünfzehn frech-frische Stimmungssongs vereint, auf die das feierfreudige Kölner Publikum offenbar nur gewartet hat. Genaue Verkaufszahlen nennen die Musiker nicht, dennoch machen sie keinen Hehl daraus, dass ihre Erwartungen übertroffen worden seien.

Zurzeit, so Sänger Bastian Campmann, müsse man selber noch realisieren, was da gerade passiere. Campmann war es auch, der gemeinsam mit Gitarrist Flo Peil die Idee zu „Kasalla“ hatte. „Zuerst war da eigentlich nur so ein bierseliger Einfall, zusammen mal etwas Kölsches zu machen“, erinnert er sich. Doch die Idee nahm schnell Form an. Wem der Name übrigens bekannt vorkommt: Richtig – Bastian ist der Sohn von Nobbi Campmann, dem 2007 verstorbenen Sänger der „Räuber“. Da liegt die Vermutung nahe, dass er früher oder später sowieso in der Karnevalsmusikszene gelandet wäre. Er selbst sieht das allerdings etwas differenzierter. „Hauptsache irgendwie in den Karneval, das war nicht mein Ziel“, betont er. „Für mich stand fest: Wenn, dann nur mit Flo.“

Mit Blick auf den bisherigen Werdegang von Flo Peil ist das durchaus nachvollziehbar: Als Musiker ist er seit Jahren mit der Band „Peilomat“ erfolgreich, als Texter arbeitete er für kölsche Größen wie die Bläck Fööss und Paveier. Komplettiert wird „Kasalla“ von Sebi Wagner (Bass), Ena Schwiers (Keyboard) und Nils Plum (Schlagzeug). Sie alle kamen über persönliche Beziehungen zur Band – man hatte zum Beispiel zusammen studiert oder in der Vergangenheit an gemeinsamen Musikprojekten gearbeitet. Im Zeitalter der Castingbands, deren Sänger mit klinischer Präzision zusammengesucht werden, eine geradezu wohltuend „altmodische“ Art der Bandgründung.

Das Stück, mit dem die fünf den Kölner Karneval erobern wollen, heißt „Piraten“. Das Album enthält aber nach Aussage von Campmann durchaus noch weitere Stimmungssongs, mit denen die Jungs in den kommenden Wochen die Bühne rocken wollen. Trotz des sehr kurzfristigen Erscheinungstermins von „Et jitt Kasalla“ meldeten sich nämlich einige Literaten, die die Band unbedingt noch dieses Jahr mit dabei haben wollten. So steht zum Beispiel ein Auftritt bei der Center TV-Sitzung am 26. Januar an. Dazu muss man sagen, dass Kasalla sich zwar zur Stimmungsmusik bekennt, aber nicht ausschließlich als Karnevalsband wahrgenommen werden will: „Unsere Musik sorgt auch außerhalb der Session für gute Laune.“

Ob Campmann seinen Namen eher als Hilfe oder doch als Belastung empfindet? „Sicher passiert es, dass mich Menschen auf meinen Vater ansprechen. Damit habe ich aber kein Problem – ich bin stolz auf seine Leistung. Und ich will nicht verhehlen, dass mir der Name auch schon Türen geöffnet und zu Aufmerksamkeit verholfen hat.“