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Bei Munitionssuche tote Soldaten gefunden

Lesezeit 2 Minuten

EIFELLAND. Für zwei amerikanische Familien gehen 65 Jahre Ungewissheit über das Schicksal ihrer Großväter, Väter oder Brüder zu Ende. Deren sterbliche Überreste wurden jetzt in einem als Bauland ausgeschriebenen Schmidter Garten gefunden.

Die verheerenden Ereignisse um die Schlacht im Hürtgenwald erfordern in Schmidt auch nach über einem halben Jahrhundert beim Erschließen von neuem Bauland noch immer höchste Vorsicht. So auch im Ortsteil Kommerscheidt.

Bereits seit drei Wochen wurde auf dem Baugelände zwischen Kommerscheidter Straße und Neustraße nach Munition aus dem Zweiten Weltkrieg gesucht.

Wie nicht anders zu erwarten, wurden mit Hilfe von Metalldetektoren dabei jede Menge Munitionsreste gefunden. Nachdem bei den Grabungsarbeiten ein amerikanischer Helm mit menschlichem Schädel zum Vorschein kam, wurde sofort der Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge informiert.

Persönliche

Gegenstände

Unter Aufsicht von Volker Schneider, Beauftragter für Umbettungen, wurde dann vorsichtig weiter gegraben. Wenig später wurden die sterblichen Überreste zweier amerikanischer Soldaten freigelegt; diese befanden sich in etwa 90 Zentimeter Tiefe. Es handelt sich um Edward T. Jones und John Farrell, jr. Sie gehörten der 28. amerikanischen Infanterie-Division an.

Aufgrund ihrer Erkennungsmarken konnte die genaue Identifizierung erfolgen. Neben den sterblichen Überresten wurden Eier-Handgranaten und für jeden der beiden gefallenen Soldaten noch 100 Schuss Munition gefunden. Auch einige private Gegenstände kamen dabei ans Tageslicht: Eine Geldbörse, ein Füllfederhalter, einige Münzen und Tabletten.

In kleinen Särgen wurden die sterblichen Überreste der gefallenen amerikanischen Soldaten zum Ehrenfriedhof nach Hürtgen gebracht. Von dort aus werden sie in den nächsten Tagen nach Hawaii geflogen. Hier befindet sich die zentrale Erfassungsstelle für Kriegstote. Dort wird die tatsächliche Identifizierung der beiden Gefallenen abschließend geklärt werden und nach Verwandtschaft gesucht, um den Gefallenen eine würdige letzte Ruhestätte auf heimischem Boden zu geben. (avl)