Bonn ist der schönste Strand am Rhein
BONN. Ich muss sagen, ihr seid verdammt nah dran, hier den Timmendorfer Strand aufzuziehen. Moderator Carsten Holland war begeistert und zog deshalb diesen Vergleich mit der Stimmung bei den Deutschen Meisterschaften heran. Die 1300 Zuschauer auf den zwei Haupttribünen und etliche hundert auf dem Kopfsteinpflaster des Münsterplatzes sorgten für reichlich Partystimmung in der Bonner Innenstadt. Drei Tage lang regierte in der City Beachvolleyball auf höchstem Niveau.
Schon lange bevor das Finale der Herren- und Damenkonkurrenz ausgetragen wurde, herrschte der absolute (Stimmungs-) Ausnahmezustand rund um den Centercourt. Insgesamt 32 Teams hatten sich aufgemacht, den ersten Stop der Smart Beach Tour 2006 zu gewinnen. Doch nur zwei sollten am Ende ganz oben stehen und sich vor Freude in den Armen liegen.
Diese Ehre wurde Rieke Brink-Abeler und Hella Jurich zuteil, die in einem packenden Finale das Auftaktturnier für sich entscheinden konnten. In drei spannungsgeladenen Sätzen setzten sie sich gegen Sara Goller und Laura Ludwig durch. Dabei machte der für den USC Münster spielende Doppelpack eine Berg- und Talfahrt der ganz harten Schule mit. Aufgrund einer Niederlage am Samstag mussten sich Brink-Abeler-Julich über die Verliererrunde des Turnierbaums in das Finale durchschlagen. Dort angekommen, ging zu allem Übel auch noch der erste Satz an die Konkurrenz.
Wir haben uns nur noch von Punkt zu Punkt geangelt und haben irgendwie das Momentum auf unsere Seite bekommen. Nach einem Jahr 2005 ohne einzigen Turniersieg war der Beginn der Beachvolleyball-Saison umso besser. Die Gewinnerinnen erhielten ihren Anteil der insgesamt 8000 Euro, die an die Athleten ausgeschüttet wurden.
Die Damen ließen sich noch feiern, als die Herren das Feld betraten - teilweise humpelnd. Mit dickem Verband am rechten Knie tat Stefan Uhmann dennoch alles, um mit seinem Partner Florian Huth das Publikum zu begeistern. Der 2-Meter-Hüne war vor dem Endspiel auf dem Weg zu seiner Sporttasche urplötzlich weggeknickt, beharrte aber darauf anzutreten. Bei jeder Ballberührung schwappte ihm ob seines großen Kämpferherzens frenetischer Jubel von den Rängen entgegen. Den Sieg trugen allerdings die topfitten Kay Matysik und Niklas Rademacher davon.
Das Publikum und Moderator Carsten Holland hielt es nicht davon ab, mit den letzten Sonnenstrahlen des Wochenendes noch einmal die Welle über den Münsterplatz schwappen zu lassen. Nach drei Tagen Sonne und Beachvolleyball pur (vor insgesamt 30 000 Zuschauern laut Veranstalter-Angaben) war das abschließende Statement ein deutliches: Die Smart Beach Tour ist in Bonn immer willkommen! Oder wie Holland sagte: Bonn ist der schönste Strand am Rhein!