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Bornträger legt Mandat nieder

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KREIS EUSKIRCHEN. Es war ein kurzes Gastspiel, das der einstige „SPD-Hoffnungsträger“ Martin Bornträger im Kreistag gab. Nach nur gut zweieinhalb Jahren legt das Euskirchener Mitglied des SPD-Landesvorstandes zum 30. November das Mandat nieder.

Bornträger spricht „von ganz privaten Gründen“, die ihn zu diesem Schritt bewogen haben: „Ich verlege meinen Lebensmittelpunkt im kommenden Jahr nach Wanne-Eickel ins Ruhrgebiet. Und dann ist ein weiteres Engagement im Kreistag definitiv ausgeschlossen.“

Der Kreisstädter hat sich auch beruflich neu orientiert: Er arbeitet jetzt nicht mehr als Lehrer in der Domstadt, sondern als Referent der SPD-Landtagsfraktion in Düsseldorf. Bornträgers Koppelkandidatin kommt ebenfalls aus Euskirchen. Margret Rhiem ist bereits im Euskirchener Stadtrat aktiv und könnte jetzt für Bornträger in den Kreistag nachrücken. „Wenn sie denn annimmt“, meint SPD-Kreisfraktionschef Uwe Schmitz. Eine klare Aussage konnte er noch nicht machen, denn: „Dafür ist das Ganze noch zu frisch.“

Die Personalie Bornträger hat seinerzeit für einen deftigen Eklat bei der Kreiswahlkonferenz der Genossen gesorgt. Er trat aus dem Nichts urplötzlich als Gegenkandidat von Oliver Seeck an. Der einstige Landtagskandidat Seeck, übrigens bis zu diesem Zeitpunkt ein guter Freund von Bornträger, fiel aus allen Wolken. „Ich war völlig ahnungslos.“ Es kam zur Kampfabstimmung um den zweiten Platz der Reserveliste. Bornträger, der bislang auf der aussichtslosen Position 23 rangierte, siegte und zog später in den Kreistag ein.

Oliver Seeck verließ wutentbrannt das City-Forum und sprach von „einer großen menschlichen Enttäuschung“. Er legte alle Ämter nieder.

Seeck ging davon aus, dass die Aktion „von ganz oben angeordnet wurde“. Er nannte auch einen Namen: „Uwe Schmitz will eine neue Mannschaft im Kreis aufstellen und ausmisten.“ Auch Seecks Koppelkandidat, der ehemalige DGB-Landesvorsitzende Dieter Mahlberg, war sauer. „Das wurde von langer Hand vorbereitet und ist nicht sauber gelaufen.“